Wie können Sportvereine einen Beitrag zur Extremismusprävention leisten? Welche Chancen bietet Künstliche Intelligenz für die Fördermittelgewinnung? Und wie können Erfahrungen aus dem Sport weitergegeben werden, um andere zu stärken? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Stützpunktvereinstagung im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (IdS).
Der Badische Sportbund Nord war – gemeinsam mit dem Württembergischen Landessportbund, dem Badischen Sportbund Freiburg und dem Landessportverband Baden-Württemberg – aktiv in die Gestaltung und Organisation eingebunden. Ziel der im Zweijahresrhythmus stattfindenden Veranstaltung ist es, den Austausch zwischen den Stützpunktvereinen zu fördern, aktuelle Themen aufzugreifen und Impulse für die tägliche Vereinsarbeit zu geben.
Im Auftaktvortrag führte PD Dr. habil. Klaus Seiberth (Institut für Sport- und Bewegungswissenschaft, Universität Stuttgart) in sein Forschungsprojekt „Extremismusprävention im organisierten Sport“ ein. Er zeigte auf, wie Vereine sensibel mit dem Thema umgehen können und welche Rolle sie bei der Stärkung demokratischer Werte spielen.
Die Programmleiterin Ulrike Hauser informierte anschließend gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen über aktuelle Entwicklungen im Programm.
Besonders bewegend war der Vortrag des neuen IdS-Botschafters in Baden-Württemberg, Saeid Fazloula. Der gebürtige Iraner berichtete von seiner Kindheit, seiner Flucht und seinem Neuanfang in Deutschland und wie ihn der Sport zu zwei Olympischen Spielen im Refugee Olympic Team führte.
„Durch meine Botschafterrolle habe ich die Möglichkeit, weiterzugeben, was ich bekommen habe: Der Sport in Deutschland hat mein Leben gerettet, und das kann er auch für andere tun“, so Fazloula. Im anschließenden Austausch stellte er sich den Fragen der Teilnehmenden zu aktuellen Herausforderungen in der Integrationsarbeit.
Zum Abschluss gab Christine Gediga, Expertin für Fördermittelakquise, Einblicke in ein hochaktuelles Thema: Wie kann Künstliche Intelligenz Vereinen helfen, Fördermittel effizienter zu finden und Anträge gezielter zu formulieren? Sie zeigte praxisnah auf, welche Chancen sich für Vereine durch die Nutzung von KI ergeben und wie digitale Werkzeuge im Fundraising unterstützen können.
Neben den spannenden Vortragsthemen nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam neue Ideen für die Integrationsarbeit im und durch Sport zu entwickeln.
So wurde einmal mehr deutlich: Das Engagement der Stützpunktvereine ist ein zentraler Baustein für gelebte Vielfalt, demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Sportland Baden-Württemberg.
