SportKreISe MoSBAcH www.sportkreis-mosbach.de Alle bekommen eine Medaille Die jüngsten Turnerinnen des VfB Waldstadt hat- ten beim kürzlich stattgefundenen Gauentscheid tapfer geturnt und doch blieb es den Bestplatzier- ten vorbehalten, einen Pokal oder eine Medaille zu erhalten. Dennoch spornt eine Medaille an, weiter zu turnen und besser zu werden. Daher hatten die Leiterin der Gruppen, Petra Watzal und die Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel die Idee, allen Mädchen für ihre Leistungen eine Würdigung zukommen zu lassen. Die Mädchen im Alter zwischen 5 und 13 Jahren durften in ei- ner besonderen Turnstunde noch einmal zeigen, was sie in den letzten Monaten gelernt haben. Und so turnten sie, ganz individuell nochmals mindestens drei Übungen bewiesen ihr Können. Die jüngeren Turnerinnen, die 5- bis 8-Jährigen, haben am Boden Rolle vorwärts, Brücken, Ker- zen, Handstände, Räder und Spagate vorgeführt. Am Balken wurden dann die Radwenden als Ab- gänge geturnt. Begleitet wurden sie jeweils vom Beifall ihrer Trainerinnen und der ganzen Gruppe, auch als sie am Reck mit Auf-, Rück-, Unter- schwüngen und Klimmzügen bewiesen, dass sie das Gelernte auch darbieten können. Oben auf der Tribüne schauten Eltern und Großeltern dabei zu. Überrascht wurden sie danach mit einer spe- ziellen, in den weiß-grünen Vereinsfarben mar- kierten Medaille. Doch das Überreichen muss auch gelernt werden. Mit Handschlag beglück- wünschte die Sportkreisvorsitzende die jungen Turnerinnen. Sie betonte, dass je- dem Fortschritt ein ständiges Üben voraus- gehe. Es war den Mädchen anzumerken, sich auch von den Übungsleiterinnen kor- rigieren und unterstützen zu lassen und neue Bewegungen einzuüben. Sehr stolz waren sie, wenn es manchmal dann nach der zweiten Wiederholung dann endlich ziemlich perfekt war. Danach kamen die größeren Turnerinnen, wieder eine nach der anderen, an die Rei- he. Hier konnte man dann Flugrollen, Radwen- den, Schrittsprünge, Überschläge, Bogengänge bis hin zum Flick-Flack bewundern. Am Reck zeig- ten die Mädels Aufschwünge, Um-, Unterschwung, Felge vorwärts, bevor es dann auf die Bank und den Balken ging. Hier turnten sie Räder, Spagate, Knie- und Standwaagen, auch unter dem Applaus aller Gruppenmitglieder. Zum Schluss kam der Sprungtisch an die Reihe, an dem die Mädchen Sprunghocken und Überschläge zeigten. Und alle kamen zu dieser Übungsstunde in ihren schönen Trikots, so dass auch das Abschlussbild, für das sie sich wie bei einem richtigen Turnier elegant aufstellten. Petra Watzal und ihre zahlreichen Übungsleiterin- nen dankten der Sportkreisvorsitzenden dafür, sich Die Turnerinnen des VfB Waldstadt. Foto: Sportkreis Mosbach sehr viel Zeit genommen zu haben, um den Kin- dern die Freude an ihrem Sport dann auch mit einer Medaille zu versüßen. Dorothee Schlegel gab den Dank aber auch an die Trainerinnen zu- rück. Denn ihre einfühlsame Art, den Kindern Spaß an der Bewegung beizubringen, ist die Grundlage für jede weitere Sportstunde im Verein. Was die Mädchen, die aus der näheren und wei- teren Umgebung extra zum Training nach Mos- bach gebracht werden, wohl in den nächsten Wo- chen alles lernen werden, wird nun zu beweisen sein. Ein Schmankerl wurde auf jeden Fall zuge- sagt. Anfang August wird ein Mitmach-Zirkus- projekt nach Mosbach kommen. Einige der Kunst- stücke sind bereits eine gute Grundlage, auf der dann zirkusreif aufgebaut werden kann. Information zum Waffenrecht für Sportschützen Schützenkreis Mosbach. Die durch die Sportschützen des Schützenkreises Mosbach gut besuchte Infoveranstaltung war noch nicht zu Ende, als die ersten Meldungen des Amoklaufs aus Hamburg eintrafen. Das war der überaus tragische Moment an diesem Abend. Im Vorfeld dieses regelmäßigen Austauschs der Unteren Waffenbehörden und den Sportschützen vor Ort, zu dem die Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel, selbst ehemalige Schützen- königin, zusammen mit Kreisschützenmeister Wolfgang Müller einlud, wurde mehrfach gefragt: Wozu soll denn eine solche Veranstaltung dienen? Aktueller Anlass war die bereits Ende letzten Jah- res geplante Verschärfung des Waffenrechts, das viele legale Waffenbesitzer, ob Sportschützen, Jä- ger, Sammler, Erben oder Altbesitzer, beargwöhn- ten. Schlegel zitierte in ihrem Grußwort dazu die politische Stellungnahme: „Nach Gewalttaten und Amokläufen und der Aufdeckung von Umsturz- plänen in der Reichsbürger-Szene, der Gewalt ge- gen Polizei und Rettungskräfte werde die Debatte neu angefacht.“ Wie nun zu sehen war zurecht. Und gerade deshalb ist es die treffsicherste Vari- ante, alle paar Jahre einen intensiven Austausch mit den Unteren Waffenbehörden vor Ort einzu- berufen, um so gegenseitiges Kennenlernen und Vertrauen aufzubauen und zu stärken und von- einander zu wissen, wo Fehlerquellen sein könn- ten und was verbessert werden kann und wohl leider auch muss. Christian Schönig, im Landratsamt zuständig für Waffenrecht, stellte sich zusammen mit seinem Kollegen Tobias Kuhlmann nun dieser Aufgabe. Er informierte über Zuständigkeitsbereiche auf Landkreisebene samt konkreten Ansprechpartnern in Mosbach und Buchen, gab einen Überblick über die Waffenbesitzenden in seinem Zuständigkeits- bereich. Mehr als 50% davon sind Jäger und etwa 1/3 Sportschützen. Einige sind auch in beiden Be- reichen aktiv, manch einer hat Waffen geerbt oder sammelt sie oder ist noch Altbesitzer seit der Am- nestieregelung von 2003. Daher war das Thema Aufbewahrung von Waffen und Munition ein wichtiger informativer Bestandteil des Abends. Hierzu wurde eine Broschüre des Landeskriminal - amtes als übersichtliche Hilfestellung vorgestellt. Es wurde weiterhin darauf hingewiesen, dass die Aufbewahrung weiterhin regelmäßig durch die Untere Waffenbehörde überprüft wird. „Sie wa- ren doch auch schon bei mir zuhause.“ Mit diesen Worten wurde Herr Kuhlmann vor Beginn der Veranstaltung begrüßt. Zudem gab es eine Än- derung bei der Bedürfnisüberprüfung bei Sport- schützen. Ein entsprechender Nachweis, dass das Bedürfnis noch besteht, ist nach fünf Jahren vom Verband zu bestätigen. Nach zehn Jahren ist der Nachweis einer Mitgliedschaft in einem Verein ausreichend. Auch die Munitionserwerbserlaubnis muss von der Behörde ausgestellt oder eingetra- gen werden. Und wer seine Waffe nun entsorgen, verkaufen oder vernichten lassen will, muss auch hier einige Punkte beachten. Der direkte vertrau- ensvolle Kontakt zwischen Schützen und Behörde macht es einfacher, nachzufragen, was im konkre- ten Fall der beste Weg ist. Leider überschatten weitere Ereignisse die sich im Prozess befindenden Neuregelungen des Waf- fenrechts. Die Innenministerin sagte u.a.: „Beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte solle künftig überprüft werden, ob jemand psychologisch ge- eignet ist.” Zu prüfen ist nun nochmals, ob es Lü- cken im Gesetzesvorhaben gebe. Soll es ein ärzt- liches Attest bei Ersterteilung einer Waffenbesitz- karte geben? Müssen die Behörden, gerade auch bei Umzügen von Waffenbesitzern, besser vernetzt sein? Die zu ergreifenden Maßnahmen müssen aber auch verhältnismäßig sein – für Waffenbesit- zende und kontrollierende Behörden. Jedem Ver- dacht muss nachgegangen werden, aber nicht je- der Waffenbesitzer ist gleichzeitig und grundsätz- lich unter Verdacht zu stellen. „Wir machen unse- ren Sport und nichts weiter“, bekommt man immer wieder zu hören und das stimmt zumeist auch. Wie wichtig hier tatsächlich ein Verein, die Kame- radschaft unter den Schützen und ein vertrauens- volles Verhältnis zu den Behörden ist, kann man daher nur erahnen. Der Abend war auf jeden Fall ein großer Mehrwert für alle Anwesenden. Dank gebührt dem Schützenverein in Hochhausen, der seine Räume für diesen Austausch zur gastfreund- lich zur Verfügung gestellt hat. 32 SPORT in BW 04 | 2023