Buchen www.sportkreis-buchen.de ein leidenschaftliches plädoyer für den handball SportkreiSe Was hat sportlicher Erfolg mit Werten wie Persön - lichkeitsentwicklung, Integrität, Dankbarkeit und natürlichem Selbstbewusstsein zu tun? Das beant - wortete Dominik Klein: Der frühere Handballna- tionalspieler gastierte in der Erftalhalle, wo er unter dem Titel „Vom Kleinsten auf Rechtsaußen zum Weltmeister auf Linksaußen“ einen spannenden und sehr unterhaltsamen Vortragsabend gestalte - te. Nachdem Helmut Ebert als Vorsitzender des Fördervereins Handball Neckar-Odenwald-Tauber auf den Vortrag eingestimmt hatte, dankte er Bir- git und Ann-Christin Holzmann (Buchen) für die Organi sation und der Handballabteilung des TV Hardheim für die Bewirtung. Dominik Klein über- zeugte anschließend mit einem Exposé, das sich als leidenschaftliches Plädoyer für Handball, den Teamgeist im Sport und den Glauben an sich selbst verstand: „Jeder eigene Erfolg ist auch ein Erfolg für den Verein“, stellte er klar und bezeichnete ers- te Erfolge im Kindesalter als Motivation für alles Kommende. In einer Handballfamilie aufgewach- sen, durchlief er alle Stationen und fand innerlichen Auftrieb durch zugkräftige Vorbilder. „Sie treiben einen an, doch hat die heutige Jugend immer we- niger Vorbilder“, bedauerte er. Gleichwohl seien es gerade die allerersten Sport- und Teamerfah- rungen, die sich als besonders prägend erweisen: „Jeder Medaillengewinner erinnert sich an seinen Jugendtrainer“, betonte Klein und verwies auf Dr. Frantisek Fabian, der in den Reihen des TVH kein Unbekannter war. Durch seine väterliche Form des Sportsgeists habe er die Grundlage für den Erfolg Dominik Kleins gelegt, der 2005 in die deutsche Nationalmannschaft stieß. In einem solchen Ge- füge müsse man sich darüber im Klaren sein, dass Mannschaftserfolg immer auch der Erfolg eines jeden Einzelsportlers sei. Als Erfolgsfaktoren seien der homogene Charakter des Teams, gute Trai- ningsmöglichkeiten in Verbindung mit solider Führung, ein fester Wille und starke Ziele sowie die Familie und die Fans im Hintergrund ebenso wichtig wie Respekt, Achtung und große Diszip- lin hinsichtlich des Trainingsbesuchs. „Ein starker Kapitän versteht sich dabei als Bindeglied zwischen Team und Verein“, merkte er an. Im Spiel möge man Selbstbe wusstsein zeigen und hinter seinen Erfolgen stehen: Es ist pure Leidenschaft und Le- bensfreude, die Erfolge so richtig herauszuschrei- en!“, rief er. Mit vielen Anekdoten und Geschichten schilderte er seine Zeit beim THW Kiel, in dem er zwischen 2006 und 2016 spielte. Eine Mannschaft könne funktionieren, wenn alle mitziehen – aber auch Niederlagen, Misserfolge und Verletzungen gehören dazu. „Das alles muss ebenso verarbeitet werden wie ein Erfolg“, gab er zu bedenken und räumte ein, „als junger Kerl auch nicht mit Nieder - lagen umgehen gekonnt zu haben“. Dass Freud und Leid in einer Sportlerkarriere oft eng beieinan- Vom Kleinsten Rechtsaußen zum Weltmeister auf Linksaußen. Dominik Klein am Micro. Foto: adb der liegen, zeigte Dominik Klein am Beispiel des 2015 erlittenen Kreuzbandrisses. Man könne je- doch sogar aus dem Unangenehmen etwas für sich selbst mitnehmen und neue Motiva tion finden, durch die man über sich hinauswachsen und das scheinbar Unmögliche möglich machen könne. Dominik Klein jedenfalls kehrte nach der Gene- sungsphase im Dezember 2015 auf das Spielfeld – motivierter und dynamischer denn je. So gelang ihm das entscheidende Tor, ein mehr als fulminan- tes Comeback, das der 40-Jährige pragmatisch und fast demütig umschrieb: „Wenn man viel gibt, kommt immer etwas zurück“, betonte er. Der be- rührende Vortrag endete mit einer Fragerunde. adb MoSBach www.sportkreis-mosbach.de von der turnhalle zur preisverleihung Zur Preisverleihung des diesjährigen Ehrenamt- Preises der Bürgerstiftung für die Region Mosbach kam das Trainer*innen-Team um Petra Watzal di- rekt aus der Turnhalle, damit aus dem Training und in Sportkleidung. Die Würdigung in Form eines Ehrenamtspreises für „ihre“ Region hat sich die Bürgerstiftung schon vor vielen Jahren zur Aufgabe gemacht und schreibt daher diesen Preis aus. Be- werben kann sich jede ehrenamtlich tätige Grup- pierung selbst oder sie wird von Personen, die das ehrenamtliche besondere Engagement sehen, vor- geschlagen. Aus allen eingereichten Bewerbungen hat die Jury fünf Final-Vorschläge aus unterschied- lichen Bereichen ausgewählt. Sport, soziales En- gagement, einmalige Aktionen, die natürlich wie- derholt werden können, überörtliche Einsätze, Lebensrettendes und ehrenamtliche Lebenswerke. Abgestimmt wurde durch die Leser der örtlichen Zeitung. Landrat und Schirmherr Dr. Achim Brötel bedachte alle Anwesenden, unter denen sich auch die Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel, Ehrenpräsident, Heinz Janalik und der Vorsitzende des VfB Waldstadt, Manfred Hummler, befanden, mit einer kurzweiligen Ansprache, in der er den „Schweiß der Edlen“ skizzierte, den Dank des Landkreises über so viel Ehrenamt zum Ausdruck brachte und das Engagement der Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit der RNZ, an dieser Tradi - tion der öffentlichen Auszeichnung festzuhalten. In zunehmend mehr Sportbereichen und Vereinen werden händeringend Trainer*innen gesucht, je- doch nicht in den Gruppen, die Petra Watzal ins Leben gerufen hatte. Denn viele der Kinder, die bei ihr trainieren, übernehmen mit zunehmendem Alter zuerst die Mitbetreuung der Jüngeren und viele davon werden nach entsprechender Schu- lung zu Trainer*innen. Daneben gibt es viele Müt- ter und Väter, die unterstützend dabei sind. Was will nun Petra Watzal und ihr Team mit dem Preisgeld von 3.000 Euro tun, wurde sie nach der Auszeichnung und Überreichung des Ehren- amtspokals durch den Vorsitzenden der Bürger- stiftung Dr. Frank Zundel gefragt. Sie antwortete Moderator Dr. Alexander Dambach, dass ein neu- er Schwebebalken, der einfach zu verstellen sei, einer der Träume ist, und einheitliche Trikots. Auch hier stellte sie das Team in den Mittelpunkt, das darüber miteinander beraten wird. Den zweiten Preis erhielt der ehrenamtlich tätige Kinderschutzbund des Landkreises, der dritte Preis ging an den Verein „Nobody is Perfekt“, der eine erstmalige Weihnachtskutschen- und Geschenk- aktion für Kinder mit Beeinträchtigungen versteti - gen wird, da die erste Aktion sein Leben verändert habe. Der Jugend-Sonderpreis ging an ein Team von Jugendlichen, die ihr Jugendhaus in Mosbach- Sattelbach in bemerkenswerter Weise renoviert Petra Watzal und Trainierteam. Foto: privat haben. Der Sonderpreis des Rotary-Clubs Mosbach- Buchen wurde dem DRK-Kreisverband für das Pro- jekt „Mobile Retter“ überreicht. Erstmalig wurde der Preis für ein lebenslanges ehrenamtliches und überregionales Engagement posthum verliehen, da der Preisträger kurz vor der Verleihung verstarb. Gratuliert wurde beim anschließenden Sektemp- fang, der auch zur Vernetzung der Preisträger und der Anwesenden beitrug. Die Sportkreisvor- sitzende lud sich bereits jetzt bei Petra Watzal zur feierlichen Einweihung des künftigen Schwe- bebalkens ein. Und sie versprach, zusammen mit der Jury immer darauf zu achten, dass Sportver- eine für ihr jeweiliges besonderes Engagement gewürdigt werden. SPORT in BW 01| 2024 35