Der Badische Sportbund Nord e.V. hat am Montagabend die Sieger des Vereinswettbewerbs „Talentförderung im Sport“ geehrt. In einer feierlichen Auszeichnungszeremonie wurden sechs Vereine für ihre herausragende Arbeit im Nachwuchsleistungssport ausgezeichnet.
„Wir möchten Vereine ehren, die es in außergewöhnlicher Weise schaffen, Kinder und Jugendliche zu entdecken, zu fördern und bis zu nationalen Meistertiteln und internationalen Einsätzen zu bringen.“ (BSB-Vizepräsident Claus-Peter Bach)
Die Siegervereine haben mit durchdachten und nachhaltigen Konzepten junge Menschen zum Leistungssport geführt und sie bis in die nationale Spitze gefördert. Die Prämie von 3.000 Euro soll zweckgebunden der Nachwuchsarbeit in den Vereinen und Abteilungen zugutekommen.
Die folgenden sechs Vereine wurden ausgezeichnet:
Fechtclub Hardheim-Höpfingen
Der 1994 gegründete Fechtclub Hardheim-Höpfingen leistet trotz recht geringer Mitgliederzahl von 25 Mitgliedern, darunter 14 Jugendliche, einen bedeutenden Beitrag zum Fechtsport in der Region. Der Verein hat sich durch seine herausragenden Leistungen einen besonderen Ruf erworben. Regelmäßig führt er talentierte Fechter zum Olympiastützpunkt Baden-Württemberg (OSP BW) Servicepunkt Fechten, was den Athleten ein professionelles Training ermöglicht. Die Erfolge der Mitglieder motivieren weitere Jugendliche zum Fechtsport. Auch in der Schule wird den Athletinnen und Athleten unter die Arme gegriffen. Am Gymnasium in Tauberbischofsheim können Kaderathleten ihr Abitur in drei statt zwei Jahren ablegen, um Training und schulische Bildung besser zu vereinbaren. Individuelle Einzellektionen und das Training im Fechtzentrum Tauberbischofsheim bieten den Sportlern zusätzlich erstklassige Trainingsmöglichkeiten.
Für sein unermüdliches Engagement und die kontinuierliche Förderung junger Talente wurde der Fechtclub Hardheim-Höpfingen ausgezeichnet. Der Verein ist eine Talentschmiede und ein Vorbild für andere Vereine in der Region und darüber hinaus.
Rheinbrüder Karlsruhe
Der Verein der Rheinbrüder Karlsruhe (gegründet 1922) zählt insgesamt 780 Mitglieder, davon 404 in der Kanu-Abteilung, zu der auch 116 Jugendliche gehören. Unter erstklassiger Führung hat sich der Verein zu einer etablierten Anlaufstelle für den Kanusport in der Region entwickelt.
Die Rheinbrüder Karlsruhe zeichnen sich durch die systematische Förderung von leistungsstarken Nachwuchsathleten aus. Im Trainingszentrum im Karlsruher Rheinhafen werden Talentgruppen gezielt aufgebaut und gefördert. Die Talentsuche beginnt bereits in den Schulen und führt die jungen Athleten in höhere Leistungsgruppen. Dabei profitieren sie von der Unterstützung durch lokale Netzwerke und Kooperationspartner, wie dem Otto-Hahn-Gymnasium, der Rennbuckel-Realschule, dem Karlsruher Sportinternat und dem KIT. Qualifiziertes Trainerpersonal, darunter Bundestrainer, Landestrainer, Honorarkräfte und Ehrenamtliche, betreuen die Athleten und fördern ihren langfristigen Leistungsaufbau. Ehemalige Athleten werden oft als Trainer gewonnen, was die Kontinuität und Qualität der Betreuung sichern. Der Verein schafft optimale Rahmenbedingungen für seine Athleten und unterstützt sie von der Basis bis zur Spitze. Viele Eigengewächse erreichen die deutsche und sogar die Weltspitze im Kanusport. Dank dieses umfassenden Förderprogramms und der gezielten Nachwuchsarbeit ist der Rheinbrüder Karlsruhe ein Vorbild im Kanusport und setzt Maßstäbe in der Talentschmiede.
SV Germania Weingarten
Der SV Germania Weingarten ist ein Einspartenverein für Ringen mit 560 Mitgliedern, davon 220 Jugendliche, der 1904 gegründete wurde.
Der Verein legt großen Wert auf Leistungssport und verfügt über international erfahrene Trainer. Mit 150 Kindern und Jugendlichen und 20 Jugendtrainern betreibt der Verein eine intensive Nachwuchsförderung. Das Bundesliga-Team dient als Motivator und Vorbild. Das eigene Sportzentrum bietet zwei Sporthallen, einen Jugendraum, ein Geschäftszimmer, einen Kulturraum, ein Restaurant und ein Fitnessstudio. Der Verein wird durch einen großen Pool regionaler Sponsoren und Einnahmen aus der vereinseigenen Gastronomie unterstützt, was umfangreiche Trainingsmöglichkeiten ermöglicht.
Cheftrainer Frank Heinzelbecker bietet Verbindungen zu Kader, Laufbahnberatung, Sportmedizin, Reha und Wissenschaft. Starke menschliche Verbindungen und ein fördernder Umgang motivieren die Mitglieder zu Höchstleistungen.
Der SV Germania Weingarten ist ein Vorbild im Ringsport und ein Ort, an dem Gemeinschaft und sportlicher Ehrgeiz Hand in Hand gehen.
SG Pforzheim-Eutingen
Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 hat sich die SG Pforzheim-Eutingen zu einer Spielgemeinschaft mit 383 Mitgliedern entwickelt, von denen 184 Jugendliche sind. Der Verein besticht durch ein einzigartiges altersklassenübergreifendes Leistungssportkonzept. Dieses Konzept ermöglicht es jüngeren und älteren Jahrgängen gemeinsam zu trainieren und zu spielen, was die Entwicklung und Integration der Talente nachhaltig fördert.
Die Talentsuche beginnt bereits im Kindergarten, unterstützt durch Kooperationen, eine Grundschul-Handball-Liga und Feriencamps, die sowohl den Talentsport als auch den Breitensport fördern. Mit 26 Trainern und Betreuern, darunter 18 mit Trainerlizenz und zwei hauptamtlichen Kräften, bietet der Verein eine optimale Betreuung für seine Mitglieder.
Alle Jugendmannschaften der SG Pforzheim-Eutingen spielen in den höchstmöglichen Spielklassen. Viele Jugendspieler schaffen den Sprung in Auswahlmannschaften von Baden-Württemberg und die DHB-Nationalmannschaften, und einige erreichen sogar die 1. oder 2. Bundesliga.
Die SG Pforzheim-Eutingen ist damit ein anschauliches Beispiel für erfolgreiche Nachwuchsförderung und herausragende Vereinsarbeit im Handballsport.
SV Nikar Heidelberg
Der 1906 gegründete SV Nikar Heidelberg ist ein traditionsreicher Verein mit insgesamt 1.500 Mitgliedern, von denen 1.230 der Abteilung Schwimmen angehören. Besonders bemerkenswert ist die große Zahl von 600 jugendlichen Mitgliedern. Er bietet ein durchdachtes Nachwuchskonzept, das vom Schwimmenlernen über die Talententwicklung bis zum Leistungssport reicht.
Der Leitspruch „Vom Babyschwimmen zum Olympiateilnehmer“ beschreibt treffend die Möglichkeiten, die der SV Nikar seinen Mitgliedern bietet. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Rhein-Neckar und dem Bundesstützpunkt „Schwimmen“ können sportliche Erfolge realisiert werden. Die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten, wie das 50-Meter-Becken und die Nutzung der OSP-Einrichtungen (Kraftraum, Sportinternat etc.), tragen maßgeblich dazu bei.
Der SV Nikar Heidelberg ist somit ein Vorbild für erfolgreiche Nachwuchsförderung und Spitzenleistungen im Schwimmsport.
SSV Waghäusel
Der SSV Waghäusel wurde 1959 gegründet und zählt insgesamt 700 Mitglieder, davon 108 in der Badmintonabteilung mit 63 Jugendlichen. Zu den Programmen und Aktivitäten des SSV Waghäusel gehören unter anderem die SSV-Oliver-Jugendcamps in allen Schulferien, eine eigene Badmintonakademie und eine Kooperation mit einem Spitzenverein aus Frankreich. Ein hauptamtlicher Trainer betreut die Jugendlichen mit bis zu 30 wöchentlichen Hallentrainingsstunden.
Seit 31 Jahren richtet der Verein das "Globus Oliver Cup"-Turnier aus, eines der größten privaten Jugendturniere in Deutschland, ab 2025 ergänzt durch die Allianz-Oliver-Open. Die Mitglieder nehmen aktiv an Turnieren in Deutschland und international teil. Zusätzlich organisiert der SSV Waghäusel jährlich zwei Feste, einen Jugendausflug und bietet einen eigenen Vereinsraum inklusive Kegelbahn.
Durch diese vielfältigen Angebote sichert der Verein den nachhaltigen Aufbau von Talenten im Badminton.