Solidarität ein zweites Mal gefragt

Obgleich in diesen Tagen niemand die Politik um die zu treffenden Entscheidungen beneidet,  hätte sich der Badische Sportbund Nord mit allen Vereinen und Fachverbänden - vor allem vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich gesammelten Erfahrungen - eine differenziertere Vorgehensweise bei den beschlossenen Einschränkungen ab Montag, 02. November, gewünscht.

Worum geht es?
Der ehrenamtlich organisierte Breiten- und Freizeitsport hat seit Beginn der Pandemie seinen demokratischen Beitrag zur Bewältigung der Krise bewiesen. Weit mehr noch: ungeachtet der Tatsache, dass die handelnden Akteure in den Vereinen sich meist in ihrer Freizeit dafür engagieren, haben sie Entscheidungen von Bundes- und Landesregierung sowie Kommunen stets schnell und erfolgreich umgesetzt. Auch die Entwicklung von Hygieneschutzkonzepten, die Einhaltung von Abstandsregeln, die Beschaffung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln oder die Instruktion von Kindern und Jugendlichen spiegeln angesichts der Masse der Sporttreibenden in Nordbaden die äußerst bemerkenswerte Leistung des Ehrenamts in den vergangenen Monaten wider.

Wenn diese nachweislich erfolgreichen Bemühungen bei der jüngsten Entscheidungsfindung keinerlei Berücksichtigung finden und zu derart rigiden Beschlüssen führen, wird es künftig schwierig, Sportvereinen und -verbänden Sinn und Wirksamkeit dieser nachvollziehbar zu vermitteln. Es droht dann, dass das bisher überwiegend loyale Handeln der Funktionär*innen
einer enttäuschten Resignation weicht. 

Zukunftsorientierte Anpassungen zwingend erforderlich
Konnte ein Großteil der Vereine die ökonomischen Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen bisher - nicht zuletzt durch die Solidarität seiner Mitglieder - kompensieren, droht durch die aktuellen Einschränkungen kurz vor Jahresende eine signifikante Schwächung der finanziellen Leistungsfähigkeit. Eine Verlängerung der „Soforthilfe Sport“ über den aktuell befristeten Antragszeitraum (30. November 2020) hinaus sieht der Badische Sportbund Nord daher zur nachhaltigen Liquiditätssicherung von Vereinen und Fachverbänden – ebenso wie die Fortsetzung der bereits im ersten Halbjahr praktizierten unbürokratischen Auszahlung von Übungsleiter-Zuschüssen - als unerlässlich an.

Darüber hinaus fordert der Badische Sportbund Nord, dass der organisierte Sport bei der zukünftigen Entscheidungsfindung stärker einbezogen wird. BSB-Präsident Martin Lenz hält fest: „Die Notwendigkeit der Politik, in der aktuellen Situation handeln zu müssen, steht außer Frage. Gleichzeitig wird der Erhalt der physischen und psychischen Gesundheit der Gesellschaft durch den Sport und damit verbundenen Bewegungsangeboten erheblich gefördert. Im Sinne einer schnellen Rückkehr in den Sportbetrieb erachten wir die Einbindung der spezifischen Kompetenzen des organisierten Sports daher für unverzichtbar. Deshalb sollte unverzüglich ein externes Beratungsgremium zur Unterstützung der zuständigen Ministerien gebildet werden. Gerade jetzt ist es von immenser Bedeutung, unseren Vereinen und Fachverbänden eine klare Perspektive aufzuzeigen. Dies gilt insbesondere für die vielen Kinder und Jugendlichen, die unsere Zukunft sind.“

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