SportKreiSe Besonderes Ferienerlebnis mit Langzeitwirkung Sommerzeit ist Ferienzeit, aber nicht für alle. Die einen sonnen sich am Strand und haben Spaß, die anderen schauen in die sprichwört- liche Röhre. Die Zahl derer, die sich keinen Ur- laub leisten können, steigt. Auch im Main-Tau- ber-Kreis. Das Sommercamp für Kinder und Jugendliche im „Kasten“ ist da ein Lichtblick. Es ist bereits das sechste Sommercamp, das Ni- colaj Imhof, pädagogischer Mitarbeiter im Studi- enheim Maria Hilf, den Mergentheimern auch als „Kasten“ bekannt, organisiert hat und leitet. 15 Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien haben somit ein ganz besonderes Ferien - erlebnis „mit Langzeitwirkung“, berichtet Imhof. Das zeige sich allein schon daran, dass immer wie- der ehemalige Sommercamp-Teilnehmer erneut dabei sind oder als Betreuer mitwirken wollen und das dann auch tun. Möglich gemacht wird das Sommercamp durch die Unterstützung des Kreis-Jugendamtes, das Kreis-Jugendringes, der Sportjugend sowie priva- ter Spender, denn „ohne Geld geht halt nichts“, wie Imhof betont. Der „Round Table Tauberbi- schofsheim“ gibt dem Projekt seit vielen Jahren finanzielle Hilfestellung. Und ohne das Studien- internat, das die Räume und Fahrzeuge zur Ver- fügung stellt, ginge natürlich auch nichts. Imhofs Résumé: „Alle, die das Sommercamp unterstützen, leisten einen wichtigen Beitrag. Es ist gut ange- legtes Geld.“ Spiel und Spaß stehen ganz oben beim Sommer- camp, aber auch gelernt und gekocht wird eifrig. Die Kinder und Jugendlichen erleben beim Som- mercamp im Kasten eine ganz besondere Urlaubs- woche. Foto: Hans Peter Kuhnhäuser Die Teilnehmer im Alter von zehn bis 14 Jahren kommen aus dem gesamten Altkreis, einige auch darüber hinaus und auf Vorschlag des Kreis-Ju- gendamtes. Familien, die sich keinen Urlaub leis- ten können, soll hier eine Möglichkeit geboten werden, dass wenigstens ein Kind ein Feriener- lebnis hat. Wobei „Ferien-“ oder „Urlaubsangebot“ nicht ganz richtig ist, denn „wir bieten hier eine sozialpädagogische Erlebnis-Woche mit allem, was dazugehört: Teambildung, Sport, Spiele, aber auch soziales Verhalten mit Rücksicht nehmen, Unterstützung anbieten, Vertrauen geben und empfangen stehen auf dem Wochenplan. Mittag - essen, kochen und Einkaufen gehören ebenso da- zu, wie Aufräumen und Abwasch, Ausflüge sowie eine Übernachtung in einer Hütte „ohne Strom und fließend Wasser, also auch ohne Smartpho- ne“. Sogar ein bisschen Unterricht-Mathematik und Englisch – ist dabei. „Das wird spielerisch ver- mittelt und geübt.“ Bis auf die Übernachtung in der Hütte ist das Sommercamp ein „Vollzeit-Ta- gesangebot von 8 bis 17 Uhr“. Die Teilnehmer kommen und gehen selbstständig oder werden von den Eltern gebracht und abgeholt. Was das Sommercamp so besonders macht: Alles geschieht in einer Atmosphäre, die „alle einschließt und keinen außen vorlässt“, denn auch das ist Ziel die- ser besonderen Maßnahme: „Die Kinder und Ju- gendlichen sollen erleben und spüren, dass sie auch was können“, sagt Imhof. Hans Peter Kuhnhäuser Freizeit. Wir waren bereit – ihr wart soweit – SYLtFreiZeit! Eine unvergessliche Zeit! Eine unvergessliche und abwechslungsreiche Fe- rienfreizeit vom erlebten die Kinder und Jugend- lichen im Alter von 11 bis 15 Jahren sowie die Betreuer*innen der Sportjugend im Main-Tauber- Kreis auf Deutschlands wohl berühmtester Ferien- insel Sylt. In diesem Jahr bot das Fünf-Städte-Heim in Hörnum, in dem die Gruppe nun zum 18-mal untergebracht war, unter der neuen Leitung Sven Immenroth wiederum eine ideale Plattform mit Rundum-Versorgung und leckerem Essen für ein buntes Freizeitprogramm. Absolutes Highlight war natürlich das Meer, welches jeden Tag genossen werden konnte. Die Jugendfreizeit bot Action, Spaß und Span- nung, sodass für jeden, egal welchen Alters oder welchen Geschlechts immer etwas dabei war. Das Angebot reichte von verschiedenen Aktivitäten am Strand wie Volleyball oder der neuen Trend- sportart „Spikeball“ über reine Sportwettbewerbe wie Fußball-, Völkerball- und Tischtennisturniere bis hin zu neuen und neuaufgelegten Geschick- lichkeitsspielen wie „Die perfekte Minute“ oder „Mein Zimmer kann“. Auch ausgiebige Bade nach - mittage am Oststrand, eine Stadtrallye in Wester - land und kreative Challenges waren im Programm enthalten. Das Highlight der Freizeit bestand wohl für alle im abwechslungsreichen Programm und den Spielen für den sogenannten Hauspokal, in welchem die Kinder und Jugendlichen in unter- schiedlichsten Disziplinen Punkte für ihr jeweiliges Zimmer sammelten. Die Betreuer*innen scheuten keine Mühen, um den Kids bleibende Erinnerun- gen zu schaffen. So gab es z.B. eine Bad-Taste Par- ty, bei der alle in seltsamen, völlig alltagsfernen Outfits erschienen, einen Pimp-My-Room-Abend, bei der die Kinder und Jugendlichen ihre Zimmer zu eigens gewählten Themen umdekorierten und anschließend ausprobieren konnten sowie eine rundum gelungene Neon-Party, bei der sich die Teilnehmenden farbige Muster auftrugen und im Dunst der Nebelmaschine sowie der Partybe- leuchtung strahlend feierten. Neben den Wettbewerben und Lageraufgaben gab es natürlich auch Programmpunkte, bei de- nen man einen kühlen Kopf und ruhige Hände bewahren musste. Workshops wie Batiken, Lager - bücher basteln oder Postkarten selbst gestalten wurden mehrmals angeboten, sodass jeder die Chance hatte, alles auszuprobieren. Die mit tollen Programmpunkten gespickte Frei- zeit wurde immer wieder durch Freizeitphasen, in denen die Kinder und Jugendlichen selbst ent- scheiden konnten, was sie tun wollten, aufgelo- ckert und entspannt. Die Kids hatten während die- ser Zeiten die Möglichkeit, das Städtchen Hörnum in Kleingruppen zu erkunden, sich mit anderen zum Fußball- und Tischtennisspielen zu verabre- den oder einfach auch einmal die Freizeit zu ge- nießen und zum Entspannen zu nutzen. Strand pur! Foto: Johannes Walz Nach elf Tagen Aufenthalt fiel den meisten der Abschied von Sylt dann doch eher schwer. Durch die sehr vielen neu geschlossenen Freundschaften wollte man nicht mehr auseinander gehen. Das letzte Highlight markierte der Abschlussabend am Weststrand von Hörnum, als die Freizeit fei- erlich begraben wurde und jeder für sich Abschied nehmen konnte. Für alle teilnehmenden Kinder und Jugendlichen bot die Freizeit eine abwechs- lungsreiche Zeit, in der man soziale Kontakte pfle- gen konnte. Doch eins steht fest: „Ich will wieder an die Nord- see, ich will zurück nach Westerland!“ Johannes Walz 40 SPORT in BW 09 | 2023