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FRAUEN UND GESELLSCHAFT „Frauen bringen natürlich die nötigen Quali- fikationen für eine Führungsposition mit“ Von einer Frauenquote in Vereinsvorständen hält Margarete Lehmann nichts, sondern sie will den Mehrwert eines ehrenamtlichen Engagements herausstellen Seit vielen Jahren steht Margarete Leh- mann dem Sportkreis Tuttlingen vor. Im Landessportverband Baden-Württem- berg (LSVBW) ist die die Schatzmeiste- rin für die Finanzen zuständig und führt den Ausschuss „Fachkommission Frauen und Gleichstellung im Sport“. Doch so durchsetzungsstark sind nicht alle Frau- en. „Frauen sind viel selbstkritischer, hinterfragen sich zigmal und prüfen von zehn Positionen, ob sie die auch alle erfüllen können“, berichtet sie im Gespräch mit „Sport in BW“. Frau Lehmann, als Sie vor vier Jahren als Vorsitzende des Ausschusses „Frau- en und Gleichstellung im Sport“ wie- dergewählt wurden, sagten Sie: „Wenn es Führungspositionen in der Sport- organisation zu besetzen gilt, sollte es keine Rolle mehr spielen, ob der Be- werber männlich oder weiblich ist“. Ist dies mittlerweile Realität in den Sport- vereinen und -verbänden? Noch nicht, wir arbeiten daran. Inzwischen kommt ein ganz anderes Problem dazu, dass überhaupt händeringend Menschen fürs Ehrenamt in Führungspositionen ge- sucht werden. Nach der Corona-Pandemie suchen wir nicht nur Frauen in Führungs- positionen, sondern allgemein Menschen, die sich fürs Ehrenamt begeistern lassen. Gehen Männer und Frauen gleich an ein ehrenamtliches Engagement im Verein heran? Nein. Frauen sind viel selbstkritischer, hin- terfragen sich zigmal und prüfen von zehn Positionen, ob sie die auch alle erfüllen können. Wobei diese Kriterien gar nicht gefordert sein müssen, sondern von den Frauen teilweise selbst erstellt werden. Häufig steht ihnen der Hang zum Perfek- tionismus im Weg. Wie lassen sich dann Frauen fürs Ehrenamt gewinnen und binden? Frauen muss man direkt ansprechen. Von allein würde eher keine aufstehen und sa- gen: ‚Ich mache das.‘ Aber durch persönli- che Gespräche ist vieles machbar. Wenn sie dabei sind, bleiben sie dabei. Das schon. So- bald irgendetwas nicht rund läuft, nimmt das eine Frau früher wahr. Das ist für Frauen häufig ein richti- ges Problem. Margarete Lehmann Foto: LSVBW/Martin Stollberg Immer wieder wird über eine Quote gesprochen. Würde dies helfen mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen? Wir brauchen keine Quote. Wir brauchen Frauen nicht der Quote willen, sondern wir brauchen Frauen, die die Aufgabe von sich aus machen wollen und fürs Ehren- amt einstehen. Die nötigen Qualifikatio- nen bringen sie natürlich mit. Warum beteiligt sich der LSVBW gemeinsam mit Norwegen, Kroatien und Rhônes-Alpes an einem EU-Antrag zur Steigerung der Quote von Frauen in Führungspositionen in Sportverbän- den? In diesem Fall setzen wir die Quote in An- führungszeichen. Was steigen sollte ist der Prozentsatz. Wichtig ist, dass wir den Mehrwert des Ehrenamts herausstellen und bei den Projektpartnern lernen und abschauen können. So wie diese gege- benenfalls bei uns tolle Ansätze kopieren können. Und wir müssen sichtbar machen, dass es schon viele Frauen in Ehrenämtern gibt und dass es ihnen guttut. Der LSVBW hatte sechs Jahre in Elvira Menzer-Haasis eine Präsidentin. Hat sich dadurch etwas verändert? Insgesamt in der Sportorganisation auf alle Fälle. Elvira hat eine Vorbildfunktion ausgeübt. Ihre Sichtbarkeit war eindeutig gegeben. Sie ist ja schon nach kurzer Zeit auch auf DOSB-Ebene als Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde in eine Führungsposition geschlüpft. Für uns war und ist Elvira ein Vorbild. Können Sie Unterschiede in der Einstel- lung der verschiedenen Generationen zu einem ehrenamtlichen Engagement feststellen? Das ist keine Sache der Einstellung, son- dern teilweise ein Zeitproblem. Wenn jun- ge Menschen in den Arbeitsprozess einstei- gen, dann ist man heutzutage nicht mehr ortsgebunden, sondern viel unterwegs. In diese Phase fällt auch die Familiengrün- dung und sonstiges. In diesem Bereich hat sich das Familienrollenbild auch etwas ge- ändert. Männer und Frauen teilen sich vie- les, was sehr schön ist für die Kinder. Da- durch sind die Prioritäten gesetzt. Drum darf man die ältere Generation nicht außen vorlassen. Im fortgeschrittenen Alter hat man bereits Netzwerke und mehr Zeit. Als Übungsleiterin sind viele Frauen aktiv, dagegen ist die Zahl der haupt- beruflichen Trainerinnen noch relativ niedrig. Inwiefern beschäftigt sich der Ausschuss „Frauen und Gleichstellung“ mit dieser Situation? Das Thema wird mehr auf DOSB-Ebene dis- kutiert. Wenn man die Zahl der Übungslei- ter und Trainer in seiner Gesamtheit betrach- tet, sind die Frauen sicher in der Überzahl. Eine Frau ist vielleicht lieber an der Basis tä- tig, wo sie die persönliche Anbindung hat, als ein überregionales Traineramt auszu- üben. Aber auch in diesem Bereich gibt es Veränderungen. Es gibt immer mehr Frau- en, die Profimannschaften trainieren. Es kommt schon. Ich möchte aber nicht jam- mern, denn wir brauchen auch die Übungs- leiterinnen an der Basis. Wenn eine Frau das Kinderturnen leitet oder die F-Jugend trai- niert, dann ist das genauso wichtig. n Das Gespräch führte Klaus-Eckhard Jost Weitere Informationen In der Printausgabe findet nur eine gekürzte Version des Interviews Platz. Der vollständige Text lässt sich über den nebenstehenden QR-Code finden. 4 SPORT in BW 08 | 2023

LEISTUNGSSPORT Im Gehirn wird Bewegung programmiert Über Neuroathletiktraining wird das Gehirn auf besondere Situationen vorbereitet und kann damit den Körper vor Verletzungen bewahren Diese Ansteuerung der Muskulatur und Gelenke lässt sich durch gezieltes Trai- ning beschleunigen? Im neurozentrierten Ansatz will man dem Gehirn über die Sinneseindrücke viele gute Informationen liefern, damit der Körper Bewegungen optimal ausführen kann. Re- agiert der Fuß beim Umknicken nicht so- fort mit einer Gegenbewegung, bedeutet dies, dass die Bewegungsantwort vom Ge- hirn fehlerhaft ist oder überhaupt nicht ge- sendet werden kann. Vielleicht kennt das Gelenk diese Position überhaupt nicht. Unbekannte Positionen sind wie schwarze Flecken im Gehirn. Sie bereiten die Athleten also auf Unvorhergesehenes vor? Ja, zum Beispiel einer Verletzungspräven- tion. Schaut man sich Leistungssportler an, sind sie sehr gute Spezialisten in ihrer Sport- art. Aus der sport- und therapiewissen- schaftlichen Forschung weiß man, dass sich vielfältig zu bewegen und dem Hirn ver- schiedene Informationsquellen zu geben wichtig ist. Wenn man über Jahre dieselbe Strecke joggt oder dieselben Jogaübungen macht, dann ist das keine Bewegungsleis- tung mehr. Dann ist man Profi in seinen Be- wegungen. Das bedeutet, dass die Athleten gut in ihren Endbewegungen sind, aber so- bald diese Endbewegung nur minimal ab- weicht, egal ob bei einem Leichtathleten oder bei einem Ballsportler, wird dies mög- licherweise in einer Verletzung enden oder wird der Körper so reagieren, dass er sich schützt, aber kurz- oder langfristig nicht mehr seine Leistung erbringen kann. Das Gehirn will also den Körper schützen. Richtig, das Gehirn ist immer auf Sicherheit aus. Unser Gehirn ist zwar ultrakomplex, arbeitet aber megaeinfach. In allem, was es tut, will es immer Sicherheit gewährleisten. Dem Gehirn ist es egal, wie schnell ich laufe, wie weit ich springe. Ihm ist nur wichtig: Bin ich sicher oder nicht? Wenn sich unser Gehirn unsicher fühlt, wird es immer mit angezoge- ner Handbremse Bewegungen ausführen. Lässt sich das Gehirn überlisten? Kurzfristig können wir Sicherheit vorgau- keln, irgendwann wird das System aber SPORT in BW 08 | 2023 Mit abgefahrenen Übungen neue Reize setzen: Neuroathletik-Trainerin Tilla Armstrong (l.) übt mit Rugby- Nationalspieler Tim Lichtenberg. Foto: Tobias Dittmer Das Gehirn steuert alle Bewegungen des Körpers. Über Neuroathletiktraining werden verschiedene Szenarien simu- liert, dass die Informationen schneller zwischen Muskeln und Gelenken so- wie Gehirn fließen können. Wie dies funktioniert, hat Tilla Armstrong vom Olympia-Stützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar in einem Modul beim Lan- destrainer-Hauptseminar vorgestellt. Frau Armstrong, was verbirgt sich hin- ter dem Begriff Neuroathletiktraining? Neuroathletiktraining ist das Training fürs Gehirn. Bisher wird im Training darauf ge- schaut, dass am bewegungssteuernden System, dem Körper mit Muskeln, Sehnen, Zur Person Nach dem Bachelor in Physiotherapie in Deutschland hat Tilla Armstrong in Eng- land den Master gemacht. In diesem Be- reich hat die ehemalige Rugbyspielerin am Olympia-Stützpunkt Metropolregion Rhein- Neckar begonnen, sich zusätzlich in den neuroathletischen Bereich eingearbeitet, in- dem sie u. a. an Fortbildungen bei Lars Lin- hard, dem Vorreiter in Deutschland, teilge- nommen hat. Bändern und Gelenken gearbeitet wird. Al- lerdings funktioniert der Körper nur dann, wenn er die Signale vom Gehirn bekommt. Denn im Gehirn wird die Bewegung pro- grammiert. Ich erkläre dies gerne mit fol- gendem Bild: Wenn das Gehirn unser Diri- gent ist, dann ist der Körper das Orchester, das nach den Kommandos des Dirigenten spielt. Ich sage aber jedem Sportler gleich zu Beginn unserer Zusammenarbeit, dass dich der neurozentrierte Ansatz allein nicht zum Weltmeister werden lässt. Es ist ein zu- sätzlicher Baustein. Woher kommen die Kommandos? Zum einen dient das Auge als äußeres Sin- nesorgan als wichtige Informationsquelle, aber auch das Gleichgewichtsorgan im In- nenohr hilft bei der Orientierung. Auch die Haut kann als größtes Organ Reize aufneh- men und weiterleiten. Aber auch über das propriozeptive System, also die Gelenk- sensoren, werden Informationen geliefert. Wenn wir zum Beispiel auf einer Kante um- knicken, meldet das Sprunggelenk dem Gehirn, dass dies eine gefährliche Situation ist. Im besten Fall erkennt das Gehirn die Gefahr und reagiert sofort mit einer schüt- zenden Bewegungsantwort. 6

INKLUSION Festival der Gewinner Bei den Special Olympics Weltspielen hat bei allem Streben nach Bestleistungen noch das olympische Motto des Dabeiseins statt Siegens gezählt Die Special Olympics Weltspiele in Berlin sind Geschichte. Die 6500 Sport- lerinnen und Sportler sind wieder in ihre Heimatländer zurückgereist. Mitge- nommen haben sie tolle Erlebnisse bei den Wettkämpfen. Geblieben ist, mit welcher Lebensfreude die Menschen mit geistiger oder mehrfacher Beeinträch- tigung dieses Sportfest zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Natürlich war Ralf Andrasch aufgeregt. Be- vor der Fußballer der BSG Neckarsulm mit seinem Unified-Team das erste Spiel be- streiten musste, fiel ihm bei der Eröffnungs- feier eine besondere Rolle zu. Er durfte für die Athleten der Weltspiele im mit 55 000 Besuchern gefüllten Olympiastadion den olympischen Eid ablegen. Auf Englisch und selbstverständlich auch auf Deutsch: „Lass mich gewinnen. Aber wenn ich nicht ge- winnen kann, dann lass mich bei dem Ver- such mutig sein.“ Der 31-Jährige hat diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Und war mächtig stolz. „Eine größere Ehre kann es kaum geben”, sagte Andrasch. Nach dem Ende der neuntägigen Veran- staltung waren sich alle Beteiligten einig, dass dies nicht nur eine überwältigende und wegweisende Veranstaltung war, son- dern dass sie alle Erwartungen deutlich übertroffen hat: Insgesamt 330.000 Men- schen besuchten die Weltspiele, die Wahr- nehmung in Fernsehen und allen anderen Medien war überragend. Und die Spie- le in Berlin haben gezeigt, dass es geht Inklusion zu le- ben. Alle sind zusammen- gekommen, um die Bot- schaft der Inklusion zu verbreiten. Das sieht auch Christopher Märkle von der Lebenshilfe Baden-Würt- temberg so: „Eine beein- druckende Veranstaltung, die Mut und Kraft gibt, wei- ter Begegnungen vielfältigs- ter Art und Weise zu schaf- fen. Für uns als Gesellschaft eine große Chance diese positiven Erlebnisse zu mul- tiplizieren und gemeinsam Große Ehre: Ralf Andrasch darf bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics den Eid sprechen. Foto: Special Olympics World Games Berlin 2023 / Annegret Hilse 8 nachhaltig für mehr Teilhabe zu sorgen.“ Doch auch im Kleinen haben die Tage von Berlin Erstaunliches hervorgebracht. Dass sich Elvira Amirov im Wasser wohl fühlt, hat sie mehrfach bewiesen. Doch Gesprä- che mit der 21-Jährigen und ihrer Zwillings- schwester Inna gestalteten sich schwierig. Doch nachdem sie dreimal Gold, darunter gemeinsam mit Inna in der Staffel, gewon- nen hatte, stellte sie sich selbstbewusst al- lein einem Fernsehreporter zum Interview. „Die Kraft der Weltspiele hat viel bewirkt“, sagte Betreuerin Heike Acker noch Tage später voller Bewunderung, „wir haben El- vira noch nie so viel sprechen erlebt.“ Ver- einskollege David Sanzenbacher kehrte mit drei Bronzemedaillen zurück. Kuriosum: Schwimmerin Khudeeda spielt Fußball Kuriose Ereignisse und damit völlig neue Perspektiven gab es auch: Rozaliya Khudee- da war als Nachrückerin im Schwimmen dabei. Kurzfristig wurde die Neckarsulme- rin in die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen berufen. Auch in dieser ungewohn- ten Sportart hat sie ihre Sache mehr als perfekt gemacht. Um auf diese Weltspiele der mehrfach be- hinderten Sportler einzustimmen, wur- de ein Host-Town-Programm aufgelegt. 21 Kommunen in Baden-Württemberg emp- fingen insgesamt 850 Athletinnen und Athleten aus aller Welt. „Unsere Kommu- nen haben sich mächtig ins Zeug gelegt für ein großes Fest der Gastfreundschaft“, sag- te Sportministerin Theresa Schopper stolz, „über den Sport können wir verstehen ler- nen, wie Inklusion in der Gesellschaft ge- lingt: Nämlich indem Menschen mit und ohne Behinderung sich auf Augenhöhe be- gegnen – unbekümmert, gemeinsam, mit Freude und Ehrgeiz.“ Egal ob bei den Emp- fängen der britischen Mannschaft auf dem Stuttgarter Marktplatz, der Vietnamesen in Pforzheim oder des liechtensteinischen Teams in der Gemeinde Klettgau sprang die Lebensfreude der Sportlerinnen und Sportler auf die Bevölkerung über. Beim Empfang der baden-württembergi- schen Teilnehmer nach den Special Olym- pics hob Jürgen Scholz, Präsident des Lan- dessportverbandes Baden-Württemberg, nicht nur das Auftreten der Sportler („Ihr lebt die Werte, die den Sport ausmachen. Ihr freut Euch miteinander, auch wenn Ihr gegeneinander um den Sieg kämpft.“) und die tollen Leistungen hervor, sondern auch die Anzahl der Athletinnen und Athleten. „Stolz bin ich auf die große Delegation aus Baden-Württemberg innerhalb der deut- schen Mannschaft“, sagte er. Von den insge- samt 413 Sportlerinnen und Sportlern des deutschen Teams waren 80 aus Baden-Würt- temberg gekommen. Dies war die zweit- größte Landesdelegation. Ralf Andrasch hat nicht nur beim Ablegen des Eids ge- glänzt, sondern auch auf dem Spielfeld. Das Finale hat das deutsche Unified-Team zwar unter dubiosen Umständen (Halbfinalgegner Korea durfte trotz des Aus in der Gruppen- phase weiterspielen) verpasst, aber das kleine Finale gewann es. „Wir haben nicht Gold ver- loren, sondern Bronze gewon- nen“, sagte Andrasch. Genau- so positiv fiel das Fazit von Badmintonspieler Julian Ru- black nach zweimal Gold aus. „Ich nehme viel positive Ener- gie mit nach Hause“, sagte der Überlinger. n Klaus-Eckhard Jost SPORT in BW 08 | 2023

BWSJ Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ mit Petition an den Bundestag erfolgreich Mehr als 100 000 Unterschriften sind ein starkes Signal für die Forderungen der Freiwilligen. BWSJ-Jahrgang produziert Video Die Freiwilligendienste sind eine be- währte Einrichtung, die gute und wich- tige Dienste für die Gesellschaft erbrin- gen. Trotzdem sollen die Fördermittel im Bundeshaushalt gekürzt werden. Deshalb haben die Freiwilligendienst- leistenden eine Petition an den Deut- schen Bundestag verfasst, in der sie eine kontinuierliche Förderung fordern. In einer Petition an den Deutschen Bun- destag, die von aktuellen Freiwilligen- dienstleistenden aus ganz Deutschland verfasst wurde, wird gefordert, dass die Attraktivität von Freiwilligen- diensten gesteigert werden soll: Bund und Länder sollen Maßnah- men mit ausreichend finanziellen Mitteln umsetzen, wie zum Bei- spiel die kostenlose Nutzung von Nah- und Fernverkehr für Freiwilli- gendienstleistende, ein höheres Ta- schengeld angelehnt an den BAföG- Höchstsatz, besseren Zugang zu Wohngeld oder mehr Möglichkeiten, einen Teilzeit-Freiwilligendienst zu ab- solvieren. Zudem sollen Freiwillige für ihre Leistung bessere Anrechnungsmöglichkei- ten, wie Pflichtpraktikumsersatz oder dop- pelte Wartesemester für ihre spätere Aus- bildung oder Studium, erhalten. Damit die Rahmenbedingungen, gerade auch im Hinblick auf die pädagogische Beglei- tung, spürbar verbessert werden könnten, sei laut Petition mindestens eine Verdreifa- chung der Mittel durch den Bund und die Bundesländer nötig. Ohne Freiwilligenengagement fallen wichtige Angebote weg Das Ziel der Petition, innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterschriften zu sam- meln, wurde erreicht. Insgesamt wurden 100.512 (Stand: 19.07.2023) Unterschriften erfasst. Zum Erfolg der Petition erklärt die Petentin Marie Beimen: „Die zahlreichen Unterschriften machen deutlich, die aktuel- len Bedingungen in den Freiwilligendiens- ten sind bereits länger nicht mehr tragbar! Dass gerade jetzt die Bundesregierung die Freiwilligendienste zusammenkürzen will und in Kauf nimmt, dass jeder vierte Platz in einer Einsatzstelle wegfällt, ist eine Ka- tastrophe. Wir werden bei unserer Anhö- rung ganz klar machen: Wir brauchen jetzt eine Stärkung, keine Streichung.“ Der nächste Schritt ist nun die Weiterlei- tung der Petition durch den Petitionsaus- schuss an die Bundesregierung, bei wel- cher um eine Stellungnahme gebeten wird. Die Petenten werden – voraussicht- lich im Herbst 2023 – zu einer öffentlichen Sitzung des Bundestags eingeladen und können die Inhalte der Petition persön- lich vorstellen. Ergibt die Beratung im Pe- titionsausschuss, dass die Petition insge- samt oder teilweise begründet ist, fasst der Deutsche Bundestag auf Empfehlung des Petitionsausschusses einen entsprechen- den Beschluss, der der Bundesregierung übermittelt wird. Wichtig ist dies insbesondere vor dem Hintergrund der geplanten drastischen Haushaltskürzungen im Bundeshaushalt 2024 und 2025, die auch die Freiwilli- gendienste betreffen werden. Die vorläu- figen Zahlen sehen Kürzungen im Bun- desfreiwilligendienst von 154 auf 95 Mio. Euro vor. Im Freiwilligen Sozialen Jahr bzw. in den Jugendfreiwilligendiensten ist voraussichtlich mit Kürzungen von 120 auf 95 Mio. Euro zu rechnen. Zudem sind für 2025 weitere Kürzungen geplant. So- mit kann im schlimmsten Fall im Vergleich zum Jahr 2023 jeder dritte Freiwilligen- dienstplatz nicht mehr finanziert werden. Dies kann auch die BWSJ ab dem Jahrgang 2024/2025 mit Start im August bzw. Sep- tember 2024 betreffen. Es liegt nun an der Bundesregierung, die Weichen des ge- planten Haushalts im November 2023 neu zu stellen. Freiwilligendienste leisten unbezahlbare Arbeit in den Jens Sportvereinen Der BWSJ-Vorsitzende Ja- kob steht ebenfalls hinter der Pe- tition und dem Appell: „Die Frei- willigendienstleistenden tragen konkret dazu bei, unser sozia- les Zusammenleben lebenswer- ter, solidarischer und nachhaltiger zu gestalten. Sie leisten unbezahlba- re Arbeit in unseren Vereinen.“ In Zei- ten des Mangels an Lehrern, Übungslei- tern und weiteren Engagierten benötigen Sportvereine und Schulen jede helfende Hand. Da die Freiwilligendienstleistenden im gesamten Land als Übungsleiter und Co. tätig sind, werden von den Haushalts- kürzungen auch viele Kinder und Jugend- liche betroffen sein. Jeden Tag zeigt sich der gesellschaftliche Mehrwert eines Frei- willigendienstes. Vor diesem Hintergrund appelliert Jakob eindringlich an die Bun- desregierung, das junge Engagement im Sport auf Bundesebene zu unterstützen und die Freiwilligendienste in Deutschland zu stärken! Die aktuellen Freiwilligen der BWSJ ha- ben in Form eines Videos zur Unterstüt- zung der Petition aufgerufen. Zusätzlich wurden Unterschriftenlisten gesammelt und zur Online-Unterzeichnung aufgefor- dert. Die BWSJ hat Hoffnungen, dass die Stellungnahme der Bundesregierung zum Wohle der Freiwilligendienste ausfällt, um diese zu stärken, anstatt mit Haushaltskür- zungen zu schwächen. n Julia Semesch 10 SPORT in BW 08 | 2023

AuSZeIchnung Auszeichnung für Nachhaltigkeit BASF-Projekt „Sportverein der Zukunft“ mit SPOBIS Award ausgezeichnet BASF und Nielsen Sports sind am 31. Mai 2023 bei der SPOBIS Conference in Düsseldorf mit dem Award für Nachhaltigkeit im Sport ausgezeich- net worden. Die beiden Partner setz- ten sich mit der Initiative „Sportverein der Zukunft“ unter weiteren rund 100 Teilnehmenden durch. Der Schwer- punkt der Initiative „Sportverein der Zukunft“ liegt in diesem Jahr auf Di- gitalisierung. „Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung und Anerken- nung für unser Projekt, das wir seit vielen Jahren durchführen, stetig ver- bessern und an aktuelle Entwicklun- gen anpassen. Besonders freut uns, dass wir feststellen und nachweisen konnten, dass wir damit einen echten Mehrwert für die Vereine und Bürger geschaffen haben. Mit wechselnden Schwerpunkten möchten wir dazu beitragen, dass Sportvereine nachhal - tiger, effizienter und digitaler wer- den“, sagt Dr. Dennis Fanelsa, Leiter Standortmanagement und Mitglied der Werksleitung Standort Ludwigha - fen BASF SE. „Der Award bedeutet uns sehr viel, denn er verhilft hoffentlich dazu, noch mehr Aufmerksamkeit der Branche auf etwas ganz Wichtiges zu lenken – die Förderung des Breitensports. An- getreten mit dem Ziel, einen Beitrag zur Zukunftssicherung des Breiten- sports zu leisten, sind aus der Initiati - ve „Sportverein der Zukunft“ mit der Unterstützung des Förderers BASF zahlreiche großartige Digitalisierungs- projekte in der Metropolregion Rhein- Neckar entstanden, die die Vereine erfolgreich für die Zukunft aufstellen und einen klaren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten“, so Dr. Jan Dreisbach, Director Consulting bei Nielsen Sports. Aktuelle Beispiele für erfolgreiche Projekte im Rahmen von „Sportverein der Zukunft“ sind ein 12 V.l.: Ulrich Spettmann (BASF SE), Sebastian Kurczynski, Sascha Nagel (beide Nielsen Sports), Gerald Asamoah (Pate der Kategorie „Unternehmen“, FC Schalke 04 Leiter Lizenzabteilung), Jan Dreisbach (Nielsen Sports), weitere Nominierte: Komm Mit gGmbH und WINQS Sports GmbH. Fotos: SPOBIS / picture alliance Der SPOBIS Award wurde am 31. Mai in Düsseldorf vergeben. Tennisverein, der mithilfe einer intelli - genten, digitalen Bewässerungsanla- ge wesentliche Wassereinsparungen bei der Platzpflege erzielt oder ein Ski - club, der durch eine neu erarbeitete Social-Media-Strategie erstmals seit Jahren wieder den negativen Mitglie- dertrend umkehren und alle Skifrei- zeiten ausbuchen konnte. Über die Initiative „Sportverein der Zukunft“ Mit der Initiative „Sportverein der Zukunft – mit BASF fit für die Digita- lisierung“ bietet das Chemieunter- nehmen BASF in enger Zusammen- arbeit mit Nielsen Sports den Breiten - sportvereinen vielfältige Entwicklungs - möglichkeiten, um sich erfolgreich für die Zukunft aufzustellen und einem drohenden Mitgliederschwund ent- gegenzuwirken. Ziel ist die Unterstüt- zung der Breitensportvereine im digi - talen Wandel. Die Initiative bietet Brei tensportvereinen vielfältige Mög- lichkeiten der zukunftsgerichteten digi talen Weiterentwicklung. Diese reichen von einer effizienten Vereins- verwaltung über ein verbessertes und erweitertes Sportangebot bis hin zu einer passgenauen Vereinskommuni - kation. Über SPOBIS und den Award für Nachhaltigkeit im Sport SPOBIS steht für „Sportbusiness Inter - national Summit“, eine jährliche Ver- anstaltung, die sich als Plattform für Sportbusiness-Aktivitäten positioniert. Die SPOBIS Conference ist eine jähr- liche internationale Konferenz, auf der führende Experten aus der Sport- branche zusammentreffen, um sich über neueste Entwicklungen und Trends im Sportbusiness-Bereich aus- zutauschen und zu diskutieren. Der Nachhaltigkeitspreis von SPOBIS wur- de ins Leben gerufen, um innovative Ideen und neue Wege des Umgangs mit ökologischen, sozialen und wirt- schaftlichen Herausforderungen zu würdigen. Er zeichnet Initiativen, Pro- jekte und Ideen aus, die nachhaltige Lösungen für die Zukunft bieten. Der Preis zielt darauf ab, die Zusammen- arbeit zwischen Unternehmen, Ver- einen und Organisationen zu fördern, um Technologien und Innovationen zu entwickeln, die die Umwelt, Ge- sellschaft und Wirtschaft nachhaltig verbessern. Über Nielsen Sports Nielsen Sports ist das führende For- schungs- und Beratungsunternehmen in der Sport- und Entertainmentbran- che. Weltweit vertrauen mehr als 1.700 führende Clubs, Rechtehalter, Marken, Vermarkter und Medienun- ternehmen den Daten und integrier- ten Services von Nielsen Sports. Über das Gesellschaftliche Engagement der BASF Das Gesellschaftliche Engagement der BASF in Ludwigshafen hat unter anderem zum Ziel, die Nachhaltig- keit der Region zu fördern. Es unter- stützt verschiedene Initiativen, Projek- te und Aktivitäten, die sich dem Erhalt und der Förderung der Nachhaltigkeit der Region widmen. SPORT in BW 08 | 2023

IntegrAtIOn durch SPOrt Die Zeit nach der Flucht Im gespräch mit Alexander Babenko und Bernd Bockmeyer von der ktg heidelberg Vor 19 Monaten eskalierte der seit 2014 schwellende Russisch-Ukraini- sche Krieg durch den Einmarsch von russischen Einheiten in die Ukraine. Die Schreckensbilder und -nachrich- ten haben eine Welle der Fassungs- losigkeit ausgelöst, gleichzeitig aber auch eine internationale und solida- rische Friedensbewegung, die eine sofortige Beendigung der russischen Kampfhandlungen fordert. Millionen von Menschen mussten aus ihrer Hei- mat fliehen. An den internationalen Grenzen, an denen Geflüchtete aus der Ukraine ankamen und kommen, wird mit viel Engagement humanitä- re Hilfe geleistet. Auch in Deutschland sind zahlreiche Geflüchtete aufge- nommen worden und der Wille zu helfen ist damals wie heute sehr groß. Viele Sportvereine in Nordbaden ha- ben Angebote und Maßnahmen in die Wege geleitet, um Geflüchteten aus der Ukraine das Ankommen und Bleiben in Deutschland zu erleichtern, Teilhabe am gesellschaftlichen Mit- einander zu ermöglichen und somit ein Stück „Normalität“ und Ablenkung in diesen schweren Zeiten zu bieten. Eine lange Freundschaft Die Kunstturngemeinschaft (KTG) Hei- delberg pflegt seit knapp 30 Jahren enge freundschaftliche und sportli- che Beziehungen zum Turnzentrum Cherson in der Ukraine. Die Nachricht über die Ausschreitungen in der Ukrai- ne vor über einem Jahr berührte die KTG dementsprechend zutiefst. Es stand außer Frage, dass die KTG ihren Freund*innen aus der Ukraine helfen werden. Die KTG Heidelberg ist ein Zusammenschluss aus vier Heidelber- ger Vereinen, unter anderem dem TSV Pfaffengrund, der seit 2022 IdS-Stütz- punktverein ist. Bernd Bockmeyer, Gründungsmitglied und Trainer bei der KTG Heidelberg und Vertreter der Stammvereine sowie Alexander Ba- benko, der im April 2022 aus der Ukraine nach Heidelberg kam und als Kunstturntrainer bei der KTG Heidel- berg tätig ist, berichten von ihren Ein- drücken und Erfahrungen der vergan- genen Monate und zeigen, wie Sport durch Freundschaften und einem ge- meinsamen integrativen Gedanken, 14 Solidarität und Zusammenhalt gene- rieren kann. Bereits seit 1996 besteht ein freund- schaftlicher und sportlicher Austausch zwischen den Turner*innen der Bun- desligamannschaft der KTG Heidel- berg und dem Turnzentrum in Cher- son. Diese Verbindung wurde vor allem durch die Städtepartnerschaft der Stadt Heidelberg mit der Haupt- stadt der autonomen Republik Krim, Simferopol, etabliert. Bernd Bockmey- er und Alexander Babenko trafen 1997 das erste Mal bei einem Austausch aufeinander. Im darauffolgenden Jahr kam Alexander Babenko mit zwei wei- teren Turnern, Alexander Beresch und Sergei Wialtsew, nach Deutschland und wohnten bei Bernd Bockmeyer. Insbesondere Alexander Beresch, der mehrere nationale und internationale Titel gewinnen konnte sowie Bronze - medaillengewinner bei den olympi- schen Spielen 2000 in Sydney war, trainierte lange Zeit bei der KTG Hei- delberg und wechselte später nach Stuttgart. 2004 war Bernd Bockmeyer bei einem Gegenbesuch in Cherson dabei. Er berichtet: „Das war natür- lich eine sehr prägende Erfahrung. Einerseits kulturell – uns wurde die Gegend gezeigt, wir waren auch auf der Krim, lernten die ukrainische Kul- tur kennen – andererseits war ich aber auch sportlich zutiefst beeindruckt, wie viel Know-how im Turnzentrum Cherson vorhanden war. Das hat uns in jederlei Hinsicht sehr bereichert.“ Die Zeit nach der Flucht Als die Nachrichten über den russisch- ukrainischen Krieg sich im vergange- nen Jahr weiter zuspitzten war Bernd Bockmeyer und seinen Kolleg*innen klar: „Wir werden helfen wo wir kön- nen! Alexander und seine Frau kamen mit dem Reisebus. Sie hatten nur das dabei, was sie schnell zusammenpa- cken und tragen konnten. Wir haben Alexander und seine Frau bei uns auf- genommen und auch andere Sports- freund*innen haben Geflüchtete aus der Ukraine Unterkünfte anbieten kön- nen.“ Diesen ersten Soforthilfsmaß- nahmen folgten weitere Unterstüt- zungsleistungen, die weit über das Sporttreiben hinaus gingen: „Wir ha- Bernd Bockmeyer und Alexander Babenko. Foto: KTG Heidelberg ben Behördengänge mitorganisiert und unsere Freund*innen begleitet, wir haben Alexander und seiner Frau geholfen eine Wohnung zu finden, wir konnten ihm eine Trainertätigkeit bei der KTG besorgen und seine Frau freut sich, in der Gymnastikgruppe mittrainieren zu können und mit an- deren Leuten in Kontakt zu kommen.“ Für Alexander Babenko war dieser Schritt eine absolute Ausnahmesitua- tion. Er berichtet: „So komisch das klingt, aber einerseits war ich froh, dass wir gegangen sind, obwohl ich andererseits einen Teil meiner Familie zurücklassen musste. Aber ich weiß, dass sie sicher sind, sie sind mittler- weile in Polen. Aber in der Nacht ha- be ich kein Auge zugemacht und war in sehr großer Sorge. Jetzt sehe ich Bilder aus meiner Heimat oder be- komme Infos, die mich traurig ma- chen. Der Dammbruch vom Kachow - ka-Stausee hat mich sehr berührt oder die Turnhalle, in der wir so viele Jahre trainiert haben, ist mittlerweile kom- plett zerstört. Meine Trainerkolleg*in- nen sind überall auf der Welt verteilt. Wir sind jeden Tag in Kontakt und tauschen uns über Privates und das politische Geschehen aus.“ Offenheit und Wohlwollen als Basis der Integration Die großen Schlagwörter wie inter- kulturelle Öffnung, integratives Enga - gement und weltoffenes Miteinander werden in herausfordernden Zeiten SPORT in BW 08 | 2023

trIkOttAg Trikottag 2023 – die Gewinner TSV Rheinhausen TV Schwetzingen Viele Sportvereine, ihre Mitglieder und Fans haben sich am 14. Juni beim Trikottag Baden-Württemberg 2023 beteiligt. Ob bei der Arbeit, beim Ein- kaufen, in der Schule oder auch an der Uni – sie alle haben im Vereins- Out fit Flagge für den Sport im Land gezeigt. Nahezu 1.000 Einsendungen wurden im Rahmen der Foto-Aktion zum Trikottag 2023 der Sportvereine in Baden-Württemberg eingereicht. Unter all den eingereichten Motiven wurden die Gewinner der 66 Preise er - mittelt – eine Hälfte nach Kreativität, die andere Hälfte per Los. Die Preise sind 60 Gutscheine von Sportartikel- Hersteller owayo aus Regensburg und 6 Gutscheine von BENZ Sport – im Gesamtwert von über 40.000 Euro! Aus Nordbaden haben folgende elf Vereine bei der Auswahl der kreativs- ten Motive gewonnen: FV Leopolds - hafen, KV Liedolsheim, SG Schwarz- bachtal, Tanzfreunde Ketsch, TG Neu - reut, TSV Baden, TSV Rheinhausen, TV Eppelheim, TV Schwetzingen, VfB Mosbach-Waldstadt, VSG Helmstadt FV Leopoldshafen TV Eppelheim TG Neureut TSV Baden Tanzfreunde Ketsch KV Liedolsheim SG Schwarzbachtal VfB Mosbach-Waldstadt VSG Helmstadt 16 SPORT in BW 08 | 2023

PräVentIOnSABend Kinderschutz im Verein? – Aber sicher! Präventionsabend für Vereine und Verbände in der region karlsruhe Unter dem Motto Kinderschutz im Verein? – Aber sicher! luden die Ko- operationspartner der Stadt und des Landkreises Karlsruhe, der Fachstelle Prijus der Sportkreisjugend und des Stadtjugendausschusses Karlsruhe e.V. sowie die Badischen Sportjugend zum Präventionsabend am 29. Juni 2023 ins Haus des Sports in Karlsruhe ein. Rund 60 Vertreter*innen von Vereinen und Verbänden aus der Region Karls- ruhe waren vertreten und befassten sich mit der Umsetzung des Kinder- schutzes in der Kinder- und Jugend- arbeit. Kinderschutz mit System ist das Ziel des Karlsruher Netzwerkes, das bereits in der Vergangenheit regelmäßig In- formationsveranstaltungen für inte- ressierte Karlsruher Vereine angeboten hat. Dabei sollen die jeweilige Arbeit und Expertise der Behörden, Fachstel- len und dem organisierten Sport bes- ser ineinandergreifen und Vereine und Verbände gezielte Fachberatung für ihre jeweiligen Anliegen erhalten. Der Präventionsabend war daher ein gemeinschaftliches Projekt, das die Teilnehmer*innen zum einen infor- mieren aber auch Raum zum Nach- fragen, Vernetzen und Austauschen geben sollte. Der erste Teil des Abends wurde daher informativ gefüllt, indem sich die Akteur*innen der Koopera- tion mit ihren Aufgaben und Unter- stützungsangeboten vorstellten. So berichteten Achim Kolb aus dem Sach- gebiet Kinder- und Jugendschutz im Kinderbüro der Stadt Karlsruhe zu- sammen mit Irene Schuchart vom Ju- gendamt des Landkreises Karlsruhe von den rechtlichen Grundlagen rund um das Bundeskinderschutzgesetz so - wie die Möglichkeit der Zusammen- arbeit zwischen Vereinen und Verbän- den mit den Gemeinden über eine Vereinbarung zur Umsetzung des Kin- derschutzes. Renate Klumpp konnte ihrerseits von ihrer Arbeit als pädago- gische und insoweit erfahrene Fach- kraft erzählen. Sie repräsentierte an diesem Abend stellvertretend die überaus wichtigen Personen, die An- laufstelle für Fragen rund um das Thema Intervention, also Verdachts- und vermutungsfälle sind. Wie Ju- gendvereine/-verbände allgemein und Sportvereine und -Verbände im Besonderen Unterstützung bei der Umsetzung des Kinderschutzes und der Erarbeitung eines Schutzkonzepts erhalten, dazu informierten Jessica Roth (Prijus) und Lisa Hettmanczyk (BSJ) mit Tipps zu Schulungen, Bera- tung und Materialien. Für die zweite Hälfte der Veranstaltung ging es für die Teilnehmenden an The- mentische mit den entsprechenden Experten. Dort kam es zu lebhaften Gesprächen, initiiert durch die Teil- nehmenden selbst, die Fragen und Erfahrungen in die Runden einbrach- ten. So kamen abwechslungsreiche Diskussionen, spannende Perspektiv- wechsel und gewinnbringende Kon- takte aus ganz unterschiedlichen Ver- einen zustande. Wir freuen uns auf weitere Veranstal- tungen mit engagierten Vereinen und Verbänden, um den Kinderschutz in der Kinder- und Jugendarbeit gemein- sam und flächendeckend voranzu- bringen. Auf dass die Zahnräder des Systems Kinderschutz noch besser in - einandergreifen und die Zukunft des Vereinslebens nachhaltig geprägt wird durch ein achtsames und wertschät- zendes Miteinander aller Beteiligten. Lisa Hettmanczyk Kontakt Achim Kolb Sachgebiet Kinder- und Jugendschutz im Kinderbüro der Stadt Karlsruhe Tel. 0721 133-5132 jugendschutz@sjb.karlsruhe.de www.karlsruhe.de/kinderbüro Irene Schuchart Dezernat III-Jugendamt. Abteilung Beratung und Prävention. Koordinierungsstelle Kinderschutz im Ehrenamt und Institutionen Tel. 0721 936-68330 kinderschutz.ehrenamt@landratsamt-karlsruhe.de www.landkreis-karlsruhe.de Jessica Roth Fachstelle PriJuS Tel. 0721 90990702 prijus@stja.de www.stja.de/themen/fachstelle-prijus-praevention-in-jugendarbeit-und-sport/ Patricia Keil Badische Sportjugend Tel. 0721 1808 42 p.keil@badischesportjugend.de Weitere Infos: www.badische-sportjugend.de/jugendschutz/ praevention-sexualisierter-gewalt/ NEWS: Ansprechstelle „Safe Sport“ eröffnet Menschen, die im Sport sexuali- sierte, psychische oder physische Gewalt erlebt oder beobachtet haben, können sich an die unab- hängige, bundesweite Anlaufstelle wenden. Sie bekommen hier individuelle, be- darfsorientierte und vertrauliche Unterstützung mit psychologischer sowie juristischer Beratung. https://www.ansprechstelle-safe- sport.de/ 18 SPORT in BW 08 | 2023

BIldung Seminare und Lehrgänge des BSB Nord Unsere Seminare und Lehrgänge sind für alle Personen konzipiert, die sich im Verein engagieren: egal ob ehren- oder hauptamtlich, Funktionär*in oder Trainer*in, Mitarbeiter*in oder Helfer*in – für jeden ist etwas dabei. Für all unsere Seminare und Lehrgänge erfolgt die Anmeldung unkompliziert und ohne Zugangsdaten über unser Veranstal- tungsportal unter https://event.bsb-net.org. Hier wird auch direkt die Anzahl der freien Plätze angezeigt. Melden Sie sich jetzt zu der Veranstaltung Ihrer Wahl an und sichern sich schnell noch einen der begehrten Plätze! VEREINSMANAGEMENT Öffentlichkeitsarbeit Ort: Haus des Sports Karlsruhe Termin: 15.09.2023, 14.00 Uhr – 16.09.2023, 18.00 Uhr Kosten: 80 Euro (inkl. Verpflegung) Anerkennung: 8 LE für VM-C Aus- und Fortbildung, 8 LE für VM-B Fortbildung Inhalte: Stellen auch Sie sich häufig die Frage, wie Sie Ihre Vereins- mitglieder, Ehrenamtliche aber auch Externe ansprechen sollen? Dieses Seminar gibt Ihnen nicht nur einen Überblick über Öffentlich- keitsarbeit im Allgemeinen, sondern zeigt Ihnen auch anhand ge- zielter Praxisbeispiele, wie Sie die verschiedenen Medien und In- strumente einsetzen und gestalten können. Ziel: erfolgreich intern und öffentlich kommunizieren – gezielt Öffentlichkeitsarbeit be- treiben. Das lernen Sie / Das wissen Sie nach dem Seminar Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit als Kommunikations - instrument Ziele, Zielgruppen und Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations = PR) und des Marketings Inhalt einer gelungenen Presse- und Medienarbeit mit Text und Bild Umgang mit Online-Kommunikation und Social Media Marketing / PR: Einsatz von Schaumedien wie Flyer, Plakate Leitung: Sigi Bütefisch (Bütefsch I Marketing und Kommunikation), Eberhard Fischer (TEXT & DESIGN) Sportversicherung Ort: Online Termin: 19.09.2023, 18.00 – 21.00 Uhr Kosten: 15 Euro Anerkennung: 4 LE für VM C-Aus- und Fortbildung Inhalte: In dieser Kurzschulung erhalten Sie einen Überblick über die Leistungen der Sportversicherung. Anhand von zahlreichen Praxis - beispielen werden Ihnen die unterschiedlichen Versicherungen und deren Nutzen anschaulich erläutert. Das lernen Sie / Das wissen Sie nach dem Seminar Der Inhalt des aktuellen Sportversicherungsvertrages, der vom Badischen Sportbund Nord e.V. (BSB) für alle Mitgliedsvereine abgeschlossen wurde Wichtige Zusatzversicherungen Einordnung, welche Versicherungen für den eigenen Verein notwendig sind Leitung: Thomas Rodenbüsch (ARAG Sportversicherung) Basisseminar: Ehrenamt Ort: Jugendherberge Mannheim Termin: 23.09.2023, 10.00 – 16.00 Uhr Kosten: 40 Euro (inkl. Verpflegung) Anerkennung: 8 LE für VM-C Aus- und Fortbildung, 8 LE für VM-B Fortbildung Inhalte: Die Ehrenamtsgewinnung stellt in vielen Sportvereinen in Deutschland ein großes, teilweise sogar existentielles Problem dar. Es ist keine einfache Aufgabe Ehrenamtliche für ein Engagement im Verein zu begeistern. Dieses Seminar hilft Ihnen dabei diese Heraus - forderung anzugehen, indem mit Ihnen gemeinsam Methoden und Ideen erarbeitet werden, die Ihnen die Gewinnung von Ehrenamt- lichen erleichtern soll. Systematisch erlernen Sie, was Engagierte zur Mitarbeit motiviert und wie Sie die richtigen Instrumente und Stell- schrauben ansetzen, um Freiwillige zu gewinnen und im Verein zu halten. Das lernen Sie / Das wissen Sie nach dem Seminar Motive der ehrenamtlichen Mitarbeit Methoden zu Ansprache und Gewinnung von Interessenten Ideen für strukturelle Anpassungen im Verein um ehrenamtli- ches Engagement zu stärken Leitung: Daniela Herrlich (Beraterin für Ehrenamtsmanagement und -förderung) Spenden & Sponsoring aus steuerlicher Sicht Ort: Online Termin: 27.09.2023, 18.00 – 21.00 Uhr Kosten: 15 Euro Anerkennung: 4 LE für VM C-Aus- und Fortbildung Inhalte: In dieser Kurzschulung erhalten Sie die genauen Definitionen von Spenden und Sponsoring und lernen beides gegeneinander ab- zugrenzen. Neben den unterschiedlichen Spendenarten, bekommen Sie zudem einen Einblick in die Themen Spendenrecht und -haftung. Anhand von praxisnahen Fallbeispielen lernen Sie den steuerlichen Umgang mit Spenden und Sponsoringmaßnahmen, sowohl aus Ver- einssicht als auch aus dem Blickwinkel potentieller Sponsoren kennen. Das lernen Sie / Das wissen Sie nach dem Seminar Grundlegende Definition von Spenden und Sponsoring Überblick über Rechts- und Haftungsfragen Erkennen von Fallstricken bei Spenden und Sponsoring - maßnahmen Leitung: Peter Hübsch (Finanzamt HD und Kassier TV Dielheim) Kontakt Seminare Führung & Management: Matthias Tausch Tel. 0721 1808-41, m.tausch@badischer-sportbund.de badischer-sportbund.de/bildung/fuehrung-management/termine 20 SPORT in BW 08 | 2023

kIrche & SPOrt | BuchVOrStellung Einfach nur dran glauben? „Ya gotta believe“ steht auf einem T- Shirt, das ich mir bei einem Baseball- spiel der New York-Mets gekauft ha- be – „Du musst daran glauben“. Tat- sächlich zweifelt heute kaum mehr jemand am Einfluss der Psyche auf die eigene sportliche Performance. Wer nicht an den Erfolg glaubt, wird es schwer haben, erfolgreich zu sein. Nicht umsonst haben mittlerweile viele Sportvereine auch Psycholog*in - nen und Mental-Coaches in ihren Rei- hen. Auf dem Trainingsplatz und in den Hallen wird alles dafür getan, dass der Kopf der Sportler*innen dem maximalen Erfolg nicht im Wege steht, sondern diesen erst ermöglicht. Ein- fach nur an sich glauben – ist Erfolg wirklich so leicht herbeizuführen? Bei genauerem Hinsehen müsste schnell klar werden: Der Glaube an die eige- ne Stärke allein macht noch keinen Er folg. Er ist ein wichtiges Puzzelteil – doch allein der Glaube wird keinen Punkt gewinnen. Training, Fitness, Taktik, Spielabläufe sind ebenso Bau- steine eines erfolgreichen Wettkamp- fes. Wenn einige dieser Bausteine nicht passen, hilft aller Glaube nichts. Und wenn erstmal der Erfolg ausbleibt, dann geht es im Sport auch einmal ganz schnell in eine Abwärtsspirale: kein Erfolg, nichts klappt mehr, der Glaube an sich selbst geht flöten, der Erfolg rückt in weite Ferne … „Du musst einfach an dich glauben!“ Die- ser Satz hat auch außerhalb des Sports eine steile Karriere gemacht. Der Glau- be an die eigene Stärke ist, so scheint es mir, zum Motor einer ganzen Ge- neration geworden. Schon die Kleins- ten begegnen mir mit Sätzen „Wenn ich an meine Träume glaube, erreiche ich sie auch!“ Ein gesundes Selbst- bewusstsein ist für die eigene Lebens- führung ein Schatz. Und es ist auch die Aufgabe von Kirche und Sport, ein solches gesundes Selbstvertrauen bei Kindern und Jugendlichen aufzu- bauen und zu stärken. Aber der Satz „Du musst einfach an dich glauben!“, scheint mir da ein zweischneidiges Schwert zu sein. Denn was ist, wenn der Erfolg einmal ausbleibt? Was, wenn Menschen ihre Träume nicht erreichen, so wie es wohl jeder und Vom Nichtschwimmer zum Schwimmer Schnell – erfolgreich – sicher Dieses Buch hat die Aufgabe, Nicht- schwimmer, ob Jung oder Alt, schnell zu sicheren Schwimmern zu machen. Hierbei geht es nicht um das Erlernen bestimmter Schwimmtechniken, son- dern ausschließlich darum, sich erfolg- reich im Wasser aufhalten und fort- bewegen zu können. Die Autoren gehen hierbei systema- tisch in drei Lernteilzielen vor, bei de- nen die Wassergewöhnung und die Wasserbewältigung im Vordergrund stehen, um Wasser zu einem vertrau- ten Element zu machen und auf spä- teres Springen, Tauchen, Ballspielen usw. vorzubereiten. Beim dritten Teil, der Fortbewegung im Wasser, geht es schließlich um das eigentliche Lern- ziel, nämlich sicher schwimmen zu können. Das Buch richtet sich sowohl an Lehr- kräfte und Quereinsteiger der allge- meinbildenden Schulen als auch an Übungsleiter und Begleitpersonen in Schwimmkursen. Viele wichtige Übun- gen, insbesondere zur Wassergewöh- nung, lassen sich aber auch zu Hause, zum Beispiel am Waschbecken oder in der Badewanne, vorbereiten, sodass dieses Buch allen zu empfehlen ist, die in kurzer Zeit vom Nichtschwim- mer zum Schwimmer werden wollen. Die Autoren: Prof. Dr. Kurt Wilke leitete das Insti - tut für Schwimm-, Wasser-, Winter- und Kampfsport an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er war Prorek - tor und Schwimmwart im DSV und Präsident der DLRG. Klaus Daniel (†) war Diplomsport- lehrer an der Deutschen Sporthoch- schule in Köln und Leiter der Abtei- lung Schwimmsport. Er war viele Jahre als Schwimmtrainer und in der DLRG tätig. jedem von uns schon mal ergangen ist? Bin ich dann vielleicht selbst schuld an meinem Misserfolg? Habe ich nicht genug an mich geglaubt? Was banal klingen mag, kann Menschen in schwere Krisen stürzen. Menschen, die sich für alles nicht Gelungene selbst verantwortlich machen, gehen oft psychisch gehandicapt durchs Le- ben. Was für den Sport und das Leben gilt, gilt auch für den Glauben an Gott. Der Glaube an Gott ist keine Zauberformel, die alles gelingen lässt. Vielmehr wird mir in meinem Glau- ben immer wieder bewusst, wie wich- tig es ist, dass mein Schicksal nicht allein in meinen Händen liegt. Mein Gottesglaube zeigt mir, dass da je- mand anderes ist, der an mich glaubt. Ich meine, darauf kommt es an: Zum richtigen Zeitpunkt brauchen wir je- manden, der oder die an uns glaubt! Wenn wir im Misserfolg keine eigene Energie mehr aufbringen können, dann braucht es Energie von außen – den richtigen, stärkenden und Glau- ben schenkenden Impuls von Trai- ner*innen, Psycholog*innen, Freun- den und Familie oder eben von Gott. Jakobus Hartmann, Landesarbeitskreis Kirche und Sport Bestellservice: Für BSB-Mitgliedsver- eine versandkos tenfrei zu beziehen über: Vereins- und Verbandsservice Rolf Höfling Otto-Fleck-Schneise 12 60528 Frankfurt Tel. 069 9674-1375 info@vvs-frankfurt.de Kurt Wilke/Klaus Daniel Vom Nichtschwimmer zum Schwimmer schnell – erfolgreich – sicher 2., überarbeitete Auflage, 80 Seiten, ca. 110 farbige Abbildungen, kartoniert, 14,8 x 21 cm ISBN 978-3-7853-2000-6 Best.-Nr.: 343-02000 € 9,95 22 SPORT in BW 08 | 2023

ArAg SPOrtVerSIcherung Haftung als Vereinsvorstand und wie Sie sich absichern Der Vereinsvorstand lenkt nicht nur die Geschicke des Vereins. Er ist oft- mals auch verantwortlich, wenn et- was schiefläuft. Deshalb gehört es zu den Aufgaben eines jeden Vereins, seinen Vorstand zu schützen, falls un- beabsichtigt Fehler passieren. Erfah- ren Sie, wann Sie als Vereinsvorstand die Haftung übernehmen müssen und wie Sie sich gegen Haftungsrisiken erfolgreich absichern. Auf den Punkt Pflichtverletzungen durch Vorstands- mitglieder eines Vereins können in verschiedenen Formen auftreten. Solche Verstöße können den Verein und Dritte schädigen und zu Rechts- streitigkeiten oder sogar zur Auf- lösung des Vereins führen. Vorstandsmitglieder haben die Pflicht, den Verein sorgfältig zu füh- ren. Dazu gehört die Informierung der Mitglieder über wichtige Vor- kommnisse, Schadensverhütung, Verfolgung der Vereinsziele gemäß der Satzung und sorgfältige Dele- gation von Vorstandspflichten. Vorstandsmitglieder können auch persönlich gegenüber Dritten haf- ten, wenn sie fahrlässig oder vor- sätzlich im Rahmen ihrer Vorstands- tätigkeit Schäden verursachen. Hierbei können Forderungen eines Dritten gegen den Verein oder den Vorstand gerichtet werden. Eine Möglichkeit, sich gegen Haf- tungsrisiken abzusichern, ist der Abschluss einer D&O-Versicherung, die Schadensersatzforderungen ab- deckt. Darüber hinaus können Risi - ken durch externe Berater, Outsour- cing bestimmter Geschäftsbereiche und Eintragung des Vereins ins Ver- einsregister minimiert werden. Arten von Pflichtverletzungen des Vereinsvorstands Eingetragene Vereine (e.V.) sind juris - tische Personen (§21BGB). Dafür muss der Verein auch ins Vereinsregister ein- getragen sein. Das bedeutet in der Folge auch, dass das Vereinsvermögen „verselbstständigt“ ist, also von den Mitgliedern losgelöst. Ein Verein setzt sich aus seinen Mitgliedern und dem geschäftsführenden Vorstand zusam- men. Die Mitglieder sind verpflichtet, ihre Beiträge zu zahlen und haben das Recht, im Rahmen von Mitglieder - versammlungen, Einfluss auf das Han- deln des Vorstands zu nehmen. Der Vorstand führt die Entscheidungen der Mitglieder aus. Kommt es zu fi- nanziellen Engpässen, sind die Mit- glieder nicht verpflichtet, zusätzliche Zahlungen zu leisten (Nachschuss- pflicht). Dennoch kann die Satzung eine solche Sonderregelung enthal- ten. Das muss aber, inklusive der mög- lichen Höhe, aus der Satzung unmiss- verständlich hervorgehen, bevor die Mitglieder ihren Beitritt erklären. Vorstandsmitglieder werden von den Vereinsmitgliedern gewählt und üben ihre Tätigkeit zumeist im Ehrenamt aus. Das bedeutet, dass sie freiwillig und ohne Gegenleistung Aufgaben übernehmen, von denen die Mitglie- der oder auch die Gesellschaft profi - tieren. Vielen ist nicht bewusst, dass einige Pflichten buchstäblich verpflich- tend sind und ihnen bei Regelverstö- ßen Konsequenzen drohen. Zum Beispiel: Fehler bei der Verwendung von Spenden (Rückzahlung) Fehler beim Abschluss von Verträgen Überschreiten von Kompetenzen Aberkennung der Gemeinnützig- keit als Folge von Fehlern Weitere Regelverstöße sind möglich. Oftmals fehlt den Betroffenen das Wissen um ihre Pflichten und Grenzen ihrer Rechte. Die Schäden liegen dann beim Verein, können aber auch Drit- te betreffen. Rechtsstreitigkeiten und möglicherweise die Auflösung des Vereins können die Folge sein. Wurde der Verein gefördert und verliert er seine Gemeinnützigkeit, besteht ins- besondere die Gefahr der Rückforde- rung der Steuervorteile der Spender. Es stellt sich dann die Frage, wer für die entstandenen Schäden aufkom- men muss. Haftung des Vorstands gegenüber dem Verein Die Haftung gegenüber dem Verein wird auch als Innenhaftung bezeich- net. Auch erfahrene Vereinsvorstände sollten sich immer wieder mit ihren Rechten und Pflichten befassen. Schließlich sind die betreffenden Ge- setze Änderungen unterworfen, die den Handlungsspielraum der Vor- standsmitglieder beeinflussen. Sich auf das einmal Erlernte zu verlassen, kann also unangenehme Folgen ha- ben. Der Vorstand ist laut Vereinsrecht verpflichtet, den Verein sorgfältig zu führen. Das bedeutet: Information an die Mitglieder über wichtige Vorkommnisse Abwendung von Schäden Verfolgen der Vereinsziele gemäß Satzung Sorgfalt bei der Delegation von Vorstandspflichten (Über - wachung der Durchführung) Der Vorstand haftet, wenn er grob fahrlässig oder vorsätzlich Schäden anrichtet, oder Schäden durch Unter - lassen entstehen. Der Vorstand kann nicht damit argumentieren, dass er mit der Situation überfordert war. Vorstandsmitglieder dürfen ein Amt nur annehmen, wenn sie der Aufga- be auch gewachsen sind. Sollten sich Situationen ergeben, die den Vor- stand oder einzelne Vorstandsmitglie- der überfordern, müssen sie das dem Verein unverzüglich mitteilen. Es kann sich um eine generelle oder situations - bedingte Überforderung handeln. Haftung nach außen Vorstandsmitglieder haften persön- lich gegenüber Dritten, wenn sie fahr- lässig oder vorsätzlich im Rahmen ih- rer Vorstandstätigkeit einen Schaden verursachen. Zwar gilt hier auch das Vereinsrecht § 31 BGB (der Verein haftet für seine Organe), dennoch haftet auch der Vorstand, ebenso wie der gesamte Verein. Das bedeutet: Gibt es Forderungen eines Dritten ge- gen den Verein, kann er seine Forde- rungen gegen den Verein richten. Unter gewissen Voraussetzungen ist auch eine Durchgriffshaftung auf den Vorstand möglich z.B. bei Insolvenz- verschleppung. Dritte, die von der Außenhaftung betroffen sind, kön- nen Privatpersonen wie auch Förde- rer sein. Es kann sich aber auch um das Finanzamt handeln. Der Vorstand ist zum Beispiel verpflichtet, die Steu- ererklärung rechtzeitig abzugeben und die Liquidität des Vereins für Steuerforderungen sicherzustellen. Weitere Informationen: Sport ver si che rungs bü ro beim Ba di schen Sport bund Nord Tel. 0721 957963-0 www.arag-sport.de 24 SPORT in BW 08 | 2023

SPOrtkreISe mOSBAch www.sportkreis-mosbach.de das etwas andere 75+2. Sportkreisjubiläum Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Und so fand das 75-jährige Sportkreisjubiläum des Sportkrei- ses Mosbach zwei Jahre später in einem unge- wöhnlichen Format statt, nachdem im Jubiläums- jahr pandemiebedingt „nur“ ein Quizwettbewerb mit Fragen zu allen 149 Vereinen eine denk-sport- liche Herausforderung darstellte. „Wir wollen den Sportvereinen, die um den 17. Juni herum Sport- events durchführen, Gutes tun und ihnen das Ju- biläumsbudget zukommen lassen“, war sich der Vorstand einig. Daher bekamen sie jeweils einen Scheck überreicht. Ob beim Fußball-Dart-Turnier, auf dem Reitplatz, im Schützenhaus, im Schwimm- bad, auf dem Marktplatz oder beim zentralen Sportabzeichenwettbewerb im Mosbacher Elzsta- dion, bei dem sich mehrere Vereine zusammen- getan haben, um ganzen Familien einen nieder- schwelligen Einstieg in das Sportabzeichen zu ermöglichen und einen Einblick in die Angebote der Sportvereine zu geben. Auch das Bogenschie- ßen konnte ausprobiert werden, selbst wenn man- cher Pfeil in die Hecke geschossen wurde. Zudem rief der Sportkreis einen Trikotwettbewerb aus. Für Vereine, deren Mitglieder sich zahlreich im Vereins - dress am Marktplatz präsentierten, wurden Geld- preise ausgelost. Gesiegt hat das Tanzsportzen- trum Mosbach (TZM), gefolgt von den Turn- Mädels des VfB Waldstadt, dem VfK Diedesheim, den Sportfreunden Haßmersheim und dem LAZ Mosbach. Die Übergabe der Preise erfolgte nach Abschluss des Festaktes, der, wie die Presse schrieb, wohltuend kurz gehalten wurde. An den großen Spiel- und Bewegungstag in der Mosbacher Innenstadt, an dem sich auch einige Sportvereine aktiv beteiligten, schloss sich die of- fizielle Feierlichkeit im Unteren Rathaussaal an, bei der die Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel auf die 75+2 Jahre, die seit der Grün- dung am 29. Juni 1946 vergangen sind, zurück- blickte. 1945 stand der Sport vor dem Aus, Ver- eine waren verboten und Sportplätze und Hallen waren, so es sie noch gab, beschlagnahmt. 1946 begannen politisch nicht belastete Personen, den Sport vor Ort wieder anzukurbeln. Es sollte ein Neuaufbau eines demokratischen Sports sein, der nicht Befehlsempfänger ist, sondern sich in Eigen- verantwortung entwickeln soll. Dadurch erhielt das Ehrenamt seinen eigensinnigen Wert, in das sich der Staat nicht einmischt. Das gute Zusam- menwirken auf allen Ebenen stellt heute eine Be- 75 Jahre Sportkreis Mosbach. reicherung dar – „wenn denn die zunehmende Bürokratie nicht wäre“, bemerkte sie mit einem Schmunzeln. Auch beim Festakt war Bewegung Trumpf. Denn das Augenmerk wurde immer wieder vom Red- nerpult zu den ausgerollten Turnmatten gelenkt. Dort zeigten die jüngsten Turn-Mädels, begleitet vom großen Applaus der Zuschauer, unter denen sich viele stolze Eltern befanden, ihr anspruchs- volles Aufwärmprogramm, gefolgt von Übungen aus ihrem Trainings- und Wettkampfalltag. Im weiteren Verlauf erinnerte Schlegel an die Anfän- ge, als sich 34 Vereine zusammenschlossen, um den Sportkreis zu gründen, der von Beginn an bis heute ein kompetenter Ansprechpartner und Be- rater für alle Fragen rund um Finanzen, Recht oder den Sportstättenbau ist. Auch die Abnahme des Deutschen Sportabzeichens und die Kooperatio- nen zwischen Schule und Verein werden mit dem Sportkreis verbunden. Schlegel vergaß nicht, ihren vier Vorgängern für deren Arbeit, die sicher nicht immer leicht war, zu danken. Vorsitzender bei der Gründung war Alfred Schmitt, dem Georg Hoffmann folgte. 1970 übernahm Alfons Diemer, der 31 Jahre lang den Sportkreis leitete und vor allem den Neu- und Umbau von Sportstätten und Vereinsheimen im Kreis forcierte. „Damals bildeten die infrastruk- turellen Maßnahmen der Vereine eindeutig den Schwerpunkt, auf den die Vereine bis heute stolz sind, da unzählige Stunden in Eigenleistung da- mit verbunden waren. Welchen Mehrwert dies heute darstellt, kann nicht hoch genug bewertet und gelobt werden,“ stellte Schlegel heraus. Klaus Seifert leitete auf die Ära Diemer folgend neun Jahre lang die Sportkreis-Geschicke. Auch ihm war der kurze Weg zu den Vereinen eine Herzensan- gelegenheit, was der Sportkreisvorstand weiter- hin intensiv pflegt. „Die Vereine und deren engagierte Vorstands- teams mitsamt den Übungsleitern und den zahl- reichen stillen Helfern im Hintergrund sind über- aus wertvoll: Und es kommt den Menschen in unseren Gemeinden zugute“. Dies unterstrich Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp im In- terview mit der Sportkreisvorsitzenden. „Sport ist der soziale Kitt, der den Austausch, die Integra- tion und die Kommunikation der Menschen vor Ort fördert“. Es sei wichtig, dass der Sport weiter seinen hohen Stellenwert behalte. Dazu leiste der Sportkreis seinen Beitrag, unter dessen Dach sich 35 Fachverbände der unterschiedlichsten Sport- arten vereinen. „Da ist doch für jeden und jede etwas dabei“, so Stipp, der davon überzeugt ist, dass auch „Mosbach den Spirit für Sport“ habe. Im Gespräch mit Landrat Dr. Achim Brötel be- zeichnete dieser die Arbeit der Verbände und Vereine als großen Mehrwert für die Gesellschaft. Dies anerkenne der Landkreis auch durch seine finanzielle Zuwendung, die auf jeden Fall beibe- halten werde und die durch den Ehrenamtsbe- auftragten zudem stark unterstützt werde. „Was hier bei uns in den Vereinen geleistet wird, ist schier unglaublich“, so Brötel, der sich von der Bandbreite des Vereinssports beeindruckt zeigte. Als Perspektive, was nicht als Geschenk verstan- den werden soll, sagte er zu, in der Vereinsbera- tung nachzulegen, um den Vereinen und deren Machern neue Wege zu ebnen. „Das Ehrenamt im Landkreis ist toll“, betonte der Landrat. Ihnen will man auch von Amts wegen bei organisato- rischen und rechtlichen Fragen und der Suche nach Vorstandsmitgliedern an die Hand gehen. Scheckübergabe im Elzstadion. Scheckübergabe beim SSV Lindach. Fotos: Sportkreis Mosbach 26 SPORT in BW 08 | 2023

SPOrtkreISe sich bei den verschiedenen Disziplinen an, um die benötigten Weiten und Zeiten für das Abzeichen zu erreichen. Um 10 Uhr fand die offizielle Begrüßung des Sport- abzeichen-Tour-Stopps mit Moderator Andre Pfitzner (TV Wetterfrosch aus Bremen), Lokalma- tador Sebastian Thomas, Bürgermeisterin Birgit Mertens und weiteren Vertretern aus Sport und Politik statt. Auch mehrmalige Weltmeisterin im Mountainbike-Trial Nina Reichenbacher präsen- tierte ihr Können auf dem Rad mit einer sprung- haften Show zu Beginn. Carolina Krafzik, Olym- pia- und WM-Teilnehmerin im 400-Meter-Lauf und die vierte Promi-Sportlerin, unterstützte ihre Wiernsheimer Schuklasse bei den anstehenden Disziplinen. Alle vier Sport-Asse begeisterten die Kinder mit ihren Fähigkeiten und konnten bei der Autogrammstunde in strahlende Kinderaugen sehen. Die Kinder stärken sich am reich gedeck- ten Buffett mit belegten Brötchen, Äpfeln, Bana- nen, Melonenstücken, Wassereis und Kuchen, um bei der Hitze die sportliche Anstrengung auszu- gleichen. Am Nachmittag legten ca. 30 Sportler*innen mit Beeinträchtigung das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung im Nieferner Sportgelände ab. Bei den Teilnehmenden war Be- geisterung, Zusammenhalt und Lebensfreude zu sehen. Ab 15 Uhr rechneten die Sportabzeichen prü fer - *innen aufgrund der Hitze mit wenig Andrang für die Sportabzeichenprüfung. Über 300 Erwachse- ne und über 1.000 Kinder und Jugendliche teste - ten sich in den vier Kategorien Schnelligkeit, Aus- dauer, Kraft und Koordination, um das Deutsche Sportabzeichen zu erlangen. Neben der Sportabzeichenabnahme gab es auch die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Aktionen, wie z.B., einer Hüpfburg, beim Rutschen, beim Tapping-Board, am Ringerstand, an der Wurf- wand oder auch an verschiedenen Parcours und Kleingeräten auszupowern und zu testen. Dieser Sportabzeichen-Tour-Stopp mit der Ab- nahme des Deutschen Sportabzeichens, dem ab- wechslungsreiche Rahmenprogramm rund um das Nieferner Sportgelände gefiel allen Beteilig- ten! Auch Sportkreisvorsitzender Henry Wiede- mann erinnert sich gerne an diesen Tag zurück, denn er „sehe nur nette Kindergesichter“. Damit solch ein gigantisches Event stattfinden konnte, möchten wir uns bei allen fleißigen Pla- ner*innen, Organisator*innen, Helfer*innen, Sport- abzeichenprüfer*innen, Schulen, Kindergärten, Sportler*innen, der TSG Niefern, dem DRK, dem DLRG, dem FV Niefern, der Gemeinde Niefern- Öschelbronn, allen Unterstützern, Firmen und Unternehmen recht herzlich bedanken! Der Sportabzeichen-Tour-Stopp in Zahlen: – 2.200 teilnehmende Kinder aus Kindergärten und Schulen im Enzkreis und Pforzheim – 300 aktive Erwachsene – 320 Helfer*innen und Sportabzeichenprüfer - *innen, darunter 142 Kinder und Jugendliche der Realschule Niefern, der Werkrealschule Niefern und der Johanna-Wittum-Schule Pforzheim – 7.000 halbe belegte Brötchen – 2.000 Äpfel – 1.500 Bananen – 150 Wassermelonen – 180 Kuchen Sportlerehrung beim Sportkreis Pforzheim enzkreis Im Zusammenwirken mit der Stadt Pforzheim, dem Enzkreis und der Sparkasse Pforzheim Calw richtete der Sportkreis seine jährliche Sportler- ehrung im CCP, dem Wohnzimmer der Stadt Pforzheim, aus. Moderator Jörg Augenstein be- grüßte unter den Gästen Oberbürgermeister Pe- ter Boch, Frank Stephan als Vertreter des Landrats Bastian Rosenau, Sparkassendirektor Bernhard Fuchs sowie zahlreiche politische und sportliche Prominenz. Sportkreisvorsitzender Henry Wiede- mann konnte sich, ebenso wie seine Vorgängerin Gudrun Augen stein, gelassen unter die Gäste- schar mischen, wusste er doch die Veranstaltung in bewährter Manier von Sonja Eitel, Vorstands- mitglied Ehrungen und ihrem Team bestens vor- bereitet. Zahlreiche Einzelsportler*innen, welche im Jahr 2022 internationale und nationale Erfolge erzielt haben, wurden mit Medaillen ausgezeichnet, Mannschaften erhielten einen Pokal. In der um- fangreichen Ehrungsliste waren Athlet*innen aus den Fachgebieten Basketball, Boxen, Leichtath- letik, Radsport, Reiten, Rollkunstlauf, Schießen, Schwimmen, Parasport Ski alpin, Taekwondo, Tanzen, Tennis, Triathlon und Turnen vertreten. Sonderpreise für besondere sportliche und eh- renamtliche Leistungen gingen seitens der Stadt Pforzheim an die Leichtathletin Nina Schreiner, die Handballer der SG Pforzheim-Eutingen und Bernhard Gengenbach, langjähriger Vorsitzender des TB Dillweißenstein. Der Enzkreis würdigte die Gerätturnerin Ellen Felkl, den TSV Großglatt- Nina Reichen- bach bei der Vorführung. David Fix. Fotos: Sportkreis Pforzheim Enzkreis bach mit seiner Inklusionsgruppe Tischtennis und stellvertretend für alle Schieds- und Kampfrich- ter*innen nahmen die beiden Fußballschiedsrich- ter Roy Dingler und Philipp Hofheinz einen Preis entgegen. Eingebettet in die Veranstaltung war die Vergabe von Ehrenamtspreisen der Sparkasse Pforzheim Calw die in drei Kategorien ausgeschrieben waren. Besonderes gemeinschaftliches Engagement: 1. Platz Jugendfußballverein Straubenhardt (aktive Jugendarbeit), 2. Platz TV Huchenfeld (TVH-Nach- richten seit 1994), 3. Platz TV Ottenhausen (Nach- wuchsarbeit) Junges Ehrenamt: 1. Platz Blackforestwave (Pla- nung, Bau und Betrieb einer surfbaren Flußwelle), 2. Platz, 2. Platz Felix Dorn, Wilddogs Pforzheim Langjähriges Ehrenamt: 1. Platz Norbert Freundt, TV Nöttingen, 2. Platz Inge Walter, Tennisclub Wolfsberg, 3. Platz Simone Schneider, TB Wilfer- dingen und Helmut Hanke, 1. CfR Pforzheim. Einen Sonderpreis erhielt Wolfgang Taafel, TSG Pforzheim. Kurzweilige Unterhaltung im Programm boten Weltmeisterin Nina Reichenbach mit ihrer Fahr- radtrial-Show und die beiden rhythmischen Sport- gymnastinnen Evelyn und Melissa Schäfer vom SSC Karlsruhe. Sportkreis Pforzheim Enzkreis Für einen sympathischen Auftakt der Veranstaltung sorgten Jugendliche der SPECIAL OLYMPICS Radsportgruppe der SBBZ Schule am Winterrain Ispringen. 28 SPORT in BW 08 | 2023

SPOrtkreISe kIckS4All – inklusives Sportfest beim Fc grünsfeld Am Sonntag, 9. Juli 2023 fand das erste Sport- und Spielfest auf dem Sportgelände des FC Grünsfeld statt, an welchem junge, in die Jahre gekommene und/oder gehandicapte Menschen miteinander Sport getrieben haben. Veranstalter des Sport- und Spielevents war der FC Grünsfeld in Kooperation mit der Sportjugend des Main-Tauber-Kreises. Damit zusammenkommt was zusammengehört, unter diesem Leitsatz trieben viele Menschen un- terschiedlichen Alters und Leistungsvermögen ge- meinsam Sport. Eingeladen waren alle Menschen, unabhängig ihres Alters, ihrer Ethnie oder ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit um gemeinsam Sport zu treiben, zusammen zu spie- len und dabei einfach eine Menge Spaß zu haben. „Unser Spielfest hat deutlich gemacht, dass Sport keine Vorurteile kennen darf. So schaffte unser Event die Gelegenheit Menschen durch gemein- sames Sport treiben zu verbinden und Barrieren abzubauen“ meint der 1. Vorstand des FC Grüns- feld, Lothar Derr. Es komme einzig darauf an, ob man sich auf Bedürfnisse von anderen einlässt, diese toleriert und rücksichtsvoll miteinander um- geht, meint Michael Öchsner, einer von drei Ju- gendleitern des FC Grünsfeld. Über das Thema Inklusion und Teilhabe wird viel gesprochen, spre- chen alleine reicht aber nicht, man muss es auch umsetzen und leben und genau das ist hier und heute passiert, ergänzt Antonio Romero Rincon, ebenfalls Jugendleiter beim FC Grünsfeld. Bei hei- ßen Temperaturen von bis zu 35 Grad übernahm die Schule im Taubertal um 11 Uhr mit ihrer Tanz- truppe die Eröffnung des Spielfestes. Gemeinsam mit den Bambinis der Fußballabteilung und vielen Zuschauern, stellten die Mitmachtänze der Schule im Taubertal das Warm-up für das anschließend stattfindende „Turnier“, bei dem es natürlich nur Sieger gab, dar. Weitere Mitmach-Aktionen in Gruppen waren ein Turnangebot der Senioren- turnabteilung und Zumba für alle Altersklassen. Bei mittlerweile 37 Grad zeigten dann die Fußball- teams der Caritas-Werkstätten Lauda und Mosbach was sie am Ball können und lieferten sich ein hartes aber stets faires Duell. Darüber hinaus durften sich die Gäste über tolle Spielstationen freuen. Frei nach dem Motto: „Jeder darf aber niemand muss“, konnten alle die Lust haben, über die ganze Ver- anstaltung hinweg, auf der großen Spielwiese viele tolle Angebote wie zum Beispiel den Roll- stuhlparcours, eine Blinden-Challenge, die Hüpf- burg, einen SoccerCourt, Stelzenlaufen, SpikeBall und viele weitere Bewegungs- und Spielspaßan- gebote nutzen. Ein besonderes Highlight stellte auch die Station der Freiwilligen Feuerwehr Grüns- feld dar. „Gemeinsam Barrieren durchbrechen, Hemmungen abbauen und sich auf Augenhöhe begegnen, dass alles bietet uns das gemeinsame Sporttreiben “ hiervon ist der Vorstand der Sport- jugend Main-Tauber-Kreis, einer der zahlreichen Kooperationspartner des FC Grünsfeld, fest über- zeugt. „Jedes Kind in seiner Persönlichkeit positiv voranzubringen, bildet den Kern des neuen Kin- der- und Jugendförderkonzeptes „KICKS“. Hieraus entstand die Idee für das nun erstmals statt ge- fundene inklusive Sportfest, welches unserem Nachwuchs die Chance geboten hat, auch mal über den Tellerrand „Fußball“ hinauszublicken und von Werten wie Toleranz, Verantwortung und gegenseitige Rücksichtnahme nicht nur zu hören, sondern diese selbst zu leben“, so Bernd Kriegisch, Jugendleiter beim FC Grünsfeld. Der Vorstand des FC Grünsfeld bedankt sich ganz be- Freizeitbetreuerschulung in heilbronn Kooperation mit der Sportjugend Heilbronn und der WSJ (Württembergischen Sportjugend) Am Samstag, dem 1. Juli 2021, reisten insgesamt 18 Freizeitbetreuer der Sportjugend im Main-Tau- ber-Kreis früh am Morgen nach Heilbronn und besuchten dort eine Schulung für Betreuer bei Jugendfreizeiten. Anwesend waren die Betreuer der Kroatien-, Sylt- und Ardèche Freizeit. Dort wur- den viele pädagogische Kompetenzen angespro- chen und durch die angenehme Vortragsweise der Lehrgangsleiter auch bestens vermittelt. Am Ende gab es eine Gruppenarbeit zu verschiedenen Szenarien und Einzelfallbeispielen, die auf einer Freizeit passieren können. Gemeinsam wurden dazu Lösungen gefunden und erarbeitet. Das Er- gebnis wurde dann vor allen Teilnehmer vorge- stellt und im Plenum nochmal diskutiert. Im 2. Teil dieses Lehrgangs ging es um das Thema Daten- schutz und Einwilligungserklärungen. Dabei wur- den wichtige Punkte, wie z.B. Bild- und Photo- rechte sowie das Erstellen einer WhatsApp Grup- pe besprochen. Auch wurde darüber informiert Veranstaltung. wie man gewissenhaft und sensibel mit persön- lichen Daten umzugehen hat und welche über- haupt veröffentlicht dürfen. Auch wurde über die Unterscheide von Print- und Online-Formaten referiert. Am Ende war die Betreuerschulung für alle Beteiligten eine sehr wichtige Erfahrung. Alle lernte viel Neues über pädagogisches Fachwissen und den Umgang mit sensiblen Daten. Sämtliche Betreuer gehen damit bestens vorbereitet auf die anstehenden Freizeiten und können es kaum er- warten bis es endlich losgeht. In den kommenden Wochen stehen weitere Schulungen zu verschie- denen Themen auf dem Programm. Besonderer Dank gilt dem Vorsitzenden der Sportjugend Heilbronn, Herrn Uwe Beckh und seinem Team für die hervorragende Vorbereitung und Durch- führung der Veranstaltung. Sportjugend main-tauber brachte Schule in Schwung Gleich nach Schulbeginn um 8.30 Uhr ging es los mit dem Warm-Up. Die morgendliche Kühle tat allen gut und so machten ca. 50 Kinder aus der Schule im Schloss Unterschüpf fleißig Hampel- Die Floriansjünger hatten ein großes Feuerwehr- auto zur Besichtigung dabei, eine Station mit ei- ner Kübelspritze und jeder der wollte, durfte mit Helm, Atemschutzmaske und Sauerstoffflasche auf dem Rücken den Sportplatz krabbelnd er- kunden. Foto: FC Grünsfeld sonders herzlich bei seinen E-nergys (Kinder der E-Jugend) für die Betreuung der Stationen, bei der Jugendfeuerwehr Grünsfeld für ihren tollen Einsatz, bei den Verantwortlichen der beiden Ca- ritas-Werkstätten Berthold Withopf und Achim Schwind sowie deren Kicker für das spannende Fußballspiel, bei den Tänzer*innen der Schule im Taubertal sowie deren Eltern und den Verantwort- lichen, bei der Seniorenturngruppe des FC Grüns- feld unter der Leitung von Sonja Himmel, bei der Sportjugend Tauberbischofsheim für die sehr gu- te und sehr engagierte Zusammenarbeit und na- türlich bei allen Helfer*innen, welche dieses be- sondere Sport- und Spielfest erst möglich gemacht haben. Auf die Frage an das Jugendleiterteam, ob „KICKS4ALL“ im nächsten Jahr eine Neuauf- lage erfahren wird, lautete die klare und unmiss- verständliche Antwort: „Natürlich“. männer und Dehn-Übungen. Angeleitet wurden sie von einem Team der Sportjugend im Main- Tauber-Kreis. Das Kollegium hatte sich für ihren Sport-Tag mit Bundesjugendspiele professionelle Unterstützung geholt. Die freiwilligen Mitarbeiter der Sportjugend mit Michael Geidl an der Spitze erklärten die Stationen, halfen beim Zeitmessen und feuerten die Kinder an. Motiviert gingen die Kinder an die vier Stationen und meisterten einen Hürdenlauf, Sprung- und Wurfdisziplinen mit Bra- vour. Das soziale Miteinander machte allen Spaß und zeigte wieder einmal, dass Sport in Gesell- schaft am Schönsten ist. Mit einem Lied bedank- ten sich die Schüler und das Kollegium bei der Sportjugend, die als Abschluss allen noch ein Eis spendierte. Nun konnten die Kinder sich noch mit den mitgebrachten Pedalos, Springseilen und einem Wasser-Eimer-Lauf vergnügen, bevor alle ihre wohlverdienten Urkunden überreicht beka- men. 30 SPORT in BW 08 | 2023

SPOrtkreISe ehrung der Besten Nach zwölf Jahren und Zwischenstopps im Cine - maxx-Kino oder im coronabedingten kleinen Rah - men einer Pressekonferenz fand am 27. Juni 2023 erstmals wieder eine große Sportlerehrung der Stadt Mannheim im Bürgersaal des Stadthauses statt. 170 Athlet*innen aus 24 Vereinen und in 22 unterschiedlichen Sportarten standen als Beste des Jahres 2022 auf der Bühne und im Mittelpunkt des Abends. “Als Beste” bedeutet, dass sie alle eine deutsche Meisterschaft errungen, bei einer Europameisterschaft auf dem Treppchen gestan- den oder an einer Weltmeisterschaft teilgenom- men haben. Die Bandbreite war dabei groß: Ein Trio der Tornados wurde für den EM-Titel in der U12 ebenso gewürdigt, wie der 100-Meter-Welt- rekord samt Doppel-WM-Gold des 81-jährigen Hartmut Krämer (DJK Käfertal) oder die Teilnehmer an den Special Olympics in Baden-Württemberg. „Unser Leitbild ist, dass alle, die in Mannheim leben, nach ihren eigenen Möglichkeiten Sport treiben“, sagte Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer „auch wenn heute die leistungssportliche Vielfalt im Mit- telpunkt steht.“ In einem kurzweiligen Talk, den Moderatorin Rosa Omeñaça Prado (SWR) mit ihm und der Sportkreisvorsitzenden Sabine Hamann führte, freute diese sich insbesondere über das All - zeithoch, das die nordbadischen Vereine aktuell erleben: “Der Badische Sportbund Nord konnte im Jahr 2023 die nie dagewesene Zahl von 797.457 Mitgliedern verzeichnen! Besonders erfreulich ist, dass die Vereine sehr erfolgreich darin waren, ins- besondere junge Menschen für den Sport zu begeis - tern. Die intensiven Bemühungen unserer Vereine, Mitgliederzahlen nach der Pandemie aufzubauen, zahlten sich absolut aus. Darüber hinaus zeigen Vereine jeder Couleur, dass sie auch in schwierigen Zeiten alle Gruppierungen in den Verein einbinden und somit für Integration und Inklusion stehen.” Dass Sportler*innen für ihre besonderen Leistun- gen in großem Rahmen geehrt werden sollten, findet Hamann vor allem aus drei Gründen wich- tig: “Die Würdigung der Sportlerpersönlichkeit, die gesellschaftliche Vorbildfunktion und der Dank an das Umfeld sind drei wichtige Gründe und die Eh- rung rundet ein Sportjahr so richtig ab.” Allen ge- ehrten Sportler*innen und ihren Trainern zollten beide größten Respekt, Höhepunkt des Abends 75 Jahre SV rippenweier Ein lebhaftes Miteinander, vielfältige Sportaktionen sowie eine Menge Spaß und Euphorie auf dem Rippenweierer Sportplatz – das vergangene Wo- chenende hielt für die sportbegeisterten Gäste vor Ort Einiges bereit. Unser stellvertretender Sport- kreisvorsitzender Bernhard Deigert zeigte sich von den tollen Ideen und dem außerordentlichen Engagement des Vereins beeindruckt und über- brachte anlässlich des 75-jährigen Jubiläums im Namen des Sportkreises und des Badischen Sport- bundes die Glückwünsche an den Vorsitzenden Dennis Bickel und sein Vorstandsteam. Ein sehr spannender Programmpunkt des Tages war die Präsentation der neuen Vereinsfassade. Einige Tage zuvor waren die Wappen Rippenweiers, Weinheims n n e H s a e r d n A m e h n n a M i t d a t S : o t o F Sportlerin, Sportler und Mannschaft des Jahres mit Vertretern der Stadt und des Sportkreises. war dann aber sicherlich doch die Bekanntgabe der Sportlerin, des Sportlers und der Mannschaft des Jahres: Sportlerin des Jahres 1. Platz: Jessica-Bianca Wessoly 2. Platz: Susanne Lackner 3. Platz: Merle Brunée Sportler des Jahres 1. Platz: Nick Trinemeier 2. Platz: Andreas Hofmann 3. Platz: Dominik Götz Mannschaft des Jahres 1. Platz: 1. Herrenmannschaft, Mannheimer Hockeyclub 1907 e.V. 2. Platz: 1. Herrenmannschaft Faustball, MTG Mannheim 3. Platz: 4x100m Staffel der Frauen, Für Jessica-Bianca Wessolly, die Europameisterin der EM 2022 in München war, auf den Strecken von 100, 200 und 400 Metern seit 2016 national 18 Medaillen gewonnen hat, bei drei Europameis - terschaften dreimal auf dem Podest stand, viermal bei einer WM startete und bei der Universiade Silber holte, war es die erste und wohl die letzte Mannheimer Ehrung. Die sympathische Sportle- rin, die bisher für die MTG startete, wechselte zum Jahresbeginn nach Sindelfingen. Welt-, Euro pa - meister und World-Games-Sieger Nick Trinemeier TV 1880 Käfertal e.V. 3. Platz: 4x100m Staffel der Männer, MTG Mannheim vom TV 1880 Käfertal e.V. wurde nicht nur für seine Leistungen im zurückliegenden Jahr geehrt, sondern er war zugleich Werbebotschafter für seinen Faustball-Sport, der vom 23. bis 29. Juli 2023 in Mannheim seine Weltmeisterschaft aus- tragen wird! Trinemeier selbst wird dabei auf dem Rasen im Rhein-Neckar-Stadion und hoffentlich dann auch in den Final-Spielen in der SAP-Arena für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Auch das Hockey-Team des MHC freute sich sicht - lich über die Wahl. „Es ist zwar schon mein bisher dritter Titel, aber er ist immer etwas Besonderes“, freute sich Danny Ngyuen vom deutschen Hallen - hockey-Meister 2022. „Jeder einzelne hat seinen Wert, vor allem, weil es in Mannheim so große Kon- kurrenz gibt. Und er verbindet uns mit der Region.“ Als Verdiente Persönlichkeit des Mannheimer Sports wurde Petra Umminger ausgezeichnet. Sie kann in ihrer sportlichen Biografie auf drei- einhalb Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement zurückblicken, beim Turnen war sie als Kampf- richterin national und international tätig, hatte Leitungsfunktionen im Turngau Mannheim, bei der TG Mannheim, beim Badischen Turner-Bund und in der Deutschen Turnliga. Ihren Ausklang nahm die würdevolle und doch kurzweilige Feier bei einem Get-together, wo Ge- schichten rund um den Sport und das Leben aus- getauscht wurden, ganz gemäß Andreas Boura- nis Motto, mit dem Sänger und Gitarrist Robin Carpe von „As Far As Low“ den Abend eröffnet hatte: „Auf uns“. Jubiläum. und des SV Rippenweier malerisch an der Außen- wand des Vereinsgebäudes angebracht worden. Beteiligt waren daran unter anderem Kinder und Jugendliche des Ortes gewesen, die von Vereins- verantwortlichen begleitet und betreut wurden. In Anwesenheit von Sportkreisvorstand Bernhard Deigert, Oberbürgermeister Manuel Just und Orts- vorsteherin Anja Blänsdorf, der Verwaltung sowie weiteren Vertretern der Verbände, wie dem Badi- schen Fußballverband, Badischen Tennisverband und Turngau Mannheim, wurde das Meisterstück nun gebührend vorgestellt und eingeweiht. Freu- en durfte sich der Verein am Wochenende gleich in mehrfacher Hinsicht: Er erhielt nämlich nicht nur vom Förderverein des Jugendfußballs einen AirPitch, der von den anwesenden Kindern gleich begeistert genutzt wurde, sondern auch eine Geld- spende des Vereislokals “Zum Pflug”. Der Wirt be- dankte sich für das Miteinander und berichtet von Tischtenniswettkämpfen, die in der Vergangen- heit im eigenen Saal ausgetragen wurden. Im Nachgang der Veranstaltung sorgte das packen- de Duell der Bambini/E-Jugendmannschaften und der C-Jugend gegen die SG Hohensachsen und den SC Käfertal für Spannung, ehe die “Rippemer Legenden”, eine AH-Mannschaft des SV Rippen- weier zum Zug kam. Die anschließende Jubiläums- party sorgte für den krönenden Abschluss und die Musik von DJ Minimi für gute Laune und ordent- lich Schwung. 32 SPORT in BW 08 | 2023

SPOrtkreISe deutsches Sportabzeichen für Freunde und Partner des Sports in heidelberg und umgebung Unter diesem Motto fand Ende Juni auf dem Ge- lände des Sportinstituts der Universität Heidelberg mit über 20 Teilnehmer*innen ein Sportabzeichen- Tag statt. Veranstalter waren gemeinsam neben dem Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) mit Frederik Borkenhagen, die Stadtwerke Heidel - berg mit Marketing-Leiter Michael Teigeler, der Sportkreis Heidelberg mit Gerhard Schäfer und die Sportregion Rhein-Neckar. Die Sportabzeichen- Prüfer*innen kamen wie jedes Jahr von der TSG 78 unter der Leitung von Peter Frese und Wolfgang Bürger, verstärkt durch Sportstudierende des ISSW. Die Bedingungen auf der Sportanlage des Instituts im Neuenheimer Feld waren optimal. In lockerer Atmosphäre trafen sich zum 8. Mal Führungs- kräfte aus den Vereinen des Sportkreises und der Sportregion, politische Vertreter der Stadt Heidel - berg, Amtsleiter der Stadtverwaltung, Mitarbei- ter*innen der Stadtwerke, sowie Vertreter von Organisationen, Verbänden und der Universität. Fest des Sports 2023 Show Act beim Fest des Sports 2023. Foto: SK HD Landrat Stefan Dallinger hieß am 23. Juni 2023 die erfolgreichen Sportabzeichen-Absolventen und jene, die dafür regelmäßig als Prüfer*in auf dem Sportplatz stehen, bei bestem Sommerwet- ter im Schlossgarten des Wasserschlosses Eichters - heim willkommen. Der mit Skulpturen aufwarten - de Park bietet immer wieder einen herzerfrischen- den Rahmen für diese Ehrung. Geehrt werden bei diesem Fest des Sports Sport- ler*innen, die bei der Zahl der abgelegten Prüfun- gen ein Jubiläumsjahr (ab 20 Jahre aufwärts) er- reichten. Allmählich erholt sich der Sport von den Einschränkungen, die ihm Corona zugesetzt hatte. Mit einem erfrischenden Getränk stimmten sich die Gäste beim gemütlichen Plausch mit Gleich- gesinnten auf den Abend ein, musikalisch unter- malt von dem Musikverein Angelbachtal e.V. In ihrer fröhlichen Art begleitete SWR Moderatorin Rosa Omeñaca Prado durch den offiziellen Part des Ehrungsabends. Die Gruppe „Easy Blue“ (mit Schul- und Sportdezernent Ulrich Bäuerlein an den Drums) unterhielt mit musikalischen Darbietungen zwi- schen den einzelnen Ehrungsblocks. Auch die „Pen- guin Tappers“ des TV Hemsbach präsentierten mit ihren rasanten Stepp-Vorführungen wahrhaft meis - terschaftliche Darbietungen. 34 Gruppenfoto des VIP Sportabzeichentages. Foto: Alexander Krohn, Sportkreis Heidelberg Mehr als 20 Persönlichkeiten bewiesen in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Ko- ordination, dass sie nicht nur in ihrem Verantwor- tungsbereich, sondern auch in ihrer Freizeit fit sind. In der so genannten „dritten Halbzeit“ konn- te man sich bei isotonischen Getränken und man- nigfach „Gegrillten“ noch besser kennen lernen. Alles in allem eine runde Sache, da im Sinne der Netzwerkarbeit die sportliche und auch die zwi- schenmenschliche Ebene gefördert wurde. Veranstaltung. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Rhein- Neckar-Kreises waren als Ehrengäste Vertreter der Partnergemeinden geladen. Bernard Kajdan, stellvertretender Bürgermeister aus Vichy (Frank- reich) und Kjell Augstsson aus Motala/Schweden ließen auf unterhaltsame und heitere Weise 50 Jahre Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Kreis Revue passieren. Im Mittelpunkt stand aber natürlich die Ehrung der Jubilare. Landrat Stefan Dallinger, Gastgeber des Abends, ließ es sich wie in jedem Jahr nicht neh- men, die Urkunden persönlich zu überreichen. Aus den drei Sportkreisen Heidelberg, Mannheim und Sinsheim wurden insgesamt 4.383 Sportler*innen sowohl für sportliche Leistung als auch ehrenamt - liches Engagement als Prüfer*innen gewürdigt. Insbesondere Karlheinz Ding kann mit seinem 70. Sportabzeichen stolz zurückblicken auf ein er - folgreiches sportliches Leben: Mit 18 Jahren zum 1. Mal das Sportabzeichen als Erwachsener abge - legt und dann in ununterbrochener Folge sich jähr lich der Herausforderung erfolgreich gestellt. Chapeau. Basketnight Am Freitagabend, den 30. Juni 2023, begannen ab 18.00 Uhr in der Köpfelhalle Ziegelhausen, die Bälle zu rollen. Durch ein 30-minütiges Aufwärmen konnten die Sportler*innen schon erste Eindrücke sammeln, sich kennenlernen und die Basketballtalente der anderen Mannschaften betrachten. Es wurde nach 3x3-Basketballregeln gespielt. Organisiert wurde das Event federführend von unserem FSJler Julius Lillich. Er selbst spielt schon seit seiner Kindheit mit voller Begeisterung Basketball und möchte so seine Leidenschaft an die Jugend weitergeben. Während der Vorrunde nahmen die Basketnight- Teilnehmer*innen gegenseitig ihre Tricks wahr und setzten diese auch schon in eigenen Spiel- zügen gemeinsam in ihren dreiköpfigen Teams um. Somit kamen Spiele auf hohem Niveau zu Stande, die allesamt von den pausierenden Mann- schaften lautstark angefeuert wurden. Durch fri- sche Getränke, kleine Snacks und Hotdogs konn- ten sich die Basketballer*innen in den Pausen schnell erholen und wieder voller Energie in den neuen Wettbewerb starten. Ab 21.30 Uhr star- teten die finalen Runden, in denen die führenden Mannschaften voller Ehrgeiz bis an ihre Grenzen gingen, um einen Sieg mit nach Hause zu neh- men. Durch das Mitfiebern und Jubeln der zu- schauenden Teams, bebte die Halle und es wurde eine atemberaubende Atmosphäre geschaffen. Um 23.00 Uhr erhielten die drei besten Teams mit großem Beifall ihre Siegerpreise: Trikots, Gummi - bärchen und Eintrittskarten für ein Basketballspiel der MLP-Academics. Sportler - *innen der Basketnight 2023. Foto: Sportkreis Heidelberg SPORT in BW 08 | 2023

FAchVerBände ehrungen für erfolgreiche Jugendliche Der Ehrenrat des Badischen Judo-Verbandes tagte in Karlsruhe und konnte zahlreiche erfolgreiche jugendliche Wettkämpfer*innen mit der Leis- tungsmedaille in Silber auszeichnen. Folgende Judoka wurden geehrt: Luna Abboud Herbert, JC Konstanz Julian Mandel, BC Karlsruhe Hanna Bölcskei, BC Karlsruhe Maxim Malsch, BC Karlsruhe Joris Schleer, Freiburger JC Isabell Kurkov, JSC Heidelberg Felix Bächle, JSC Heidelberg Lara Jetter, JSC Heidelberg Maximilian Erler, JSC Heidelberg Luise Mattisseck, JSC Heidelberg Pierre Ederer, TSV Tauberbischofsheim Salome Steinebrunner, TV Heitersheim Die Leistungsmedaille in Silber wird verliehen für drei Platzierungen bei den Süddeutschen Meister- schaften oder den Gewinn einer Deutschen Meis- terschaft oder drei Platzierungen bei den Deut- schen Meisterschaften. Die Erfolge im Jugend- bereich geben Anlass auf Hoffnung für spätere Erfolge im Frauen- und Männerbereich. Franz-Jürgen Zeiser goldig: Andrej kistner und nives Podvorec Sieben Podiums- und 24 „Top-Ten“-Plätze bei den Titelkämpfen. Unter den Augen von Kata-Landestrainer Philip Jüttner und dessen beiden Assistenten, Udo Bop- pré und Lena Staiger, war es Andre Kistner (MTV Ludwigsburg) gewesen, der dem Kata-Bereich des Karateverbandes Baden-Württemberg (KVBW) Special Olympics WOrld gAmeS in Berlin Als einziger Badmintonspieler aus Baden-Würt- temberg, hat Julian Rublack als Repräsentant des TV Überlingen an den Special Olympics World Games in Berlin 2023 erfolgreich teilgenommen. Erstmals unter großem medialen Interesse fand dieses herausragende Ereignis in Deutschland statt. 7.000 Athleten aus 70 Nationen waren in die Bun- deshauptstadt angereist, dazu die entsprechen- den Trainer und Begleitpersonen. Aus Baden- Württemberg allein nahmen 105 Athleten in den verschiedenen Sportarten teil. Diese Vielfalt der Athleten und Teilnehmer aus der ganzen Welt bo- ten an Farbigkeit ein überwältigendes Bild. Beson- ders erlebbar war der Respekt im Aufeinander-Zu- gehen, der aufmerksame und herzliche Umgang miteinander, eine Haltung der Freundlichkeit und selbstverständlichen Friedfertigkeit. Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung konnten starke Zeichen setzen für eine beschei- denere und friedlichere Welt. In der Disziplin Bad- minton waren in der Messehalle etwa 140 Ath- leten am Start. Diese konnten maximal in zwei Disziplinen melden, allerdings wurde in den Dis- ziplinen Einzel, Mixed und Doppel (Herren- und Damendoppel) gespielt. Die Spieler wurden von ihren Trainern und Begleitpersonen betreut, da- rüber hinaus waren unzählige Volunteers damit beschäftigt, Orientierung zu geben. Von der Firma Yonex waren auf ca. 50 x 100 m zwölf komplette Felder vorbereitet, sodass ein professioneller Rah- men entstand, Tribünen waren aufgebaut, für etwa 1.000 Zuschauer, auf denen alle Zuschauer gemischt Platz fanden und ihre Favoriten anfeu- ern konnten. Sportoffizielle, wie Schiedsrichter „observer“, Linienrichter, etwa 60 Personen und mindestens die gleiche Anzahl an Volunteers (Er- wachsene und Schüler) standen zur Hilfestellung Pate. Die Leitung bestand aus Mitgliedern der BWF (Badminton World Federation) sowie leitenden Funktionären vom DBV (Deutscher Badminton Verband). Alle Schiedsrichter hatten selbstverständlich staat- lich anerkannte Lizenzen, etwa ein Drittel von ihnen sind professionell in den höchsten Liegen ihrer Nationen und darüber hinaus bei Europa- und Weltmeisterschaften als Offizielle tätig. Aus allen Kontinenten hatten sie sich in Berlin einge- funden. Klassifizierung: Um möglichst leistungshomogene Gruppen bilden zu können, wird sowohl für die Einzel- als auch für die Doppelwettbewerbe eine Einteilung vorgenommen. Dazu wurde im Einzel das Schweizer-Turniersystem, im Doppel das Kai- serspiel-System angewendet. Hieraus entstehen 4er oder 5er Gruppen in den Finals, bei denen der 1.-2.-3.-Platzierte – jeder gegen jeden – aus- gespielt wird, sodass in jeder Leistungsgruppe Gold, Silber oder Bronze bei der Siegerehrung vergeben wird. Erstmalig seit diesem Jahr wurden bei dieser WM auch die „Unified Specials“ aus- gespielt: Hier bilden sich Mixed- und Doppel- paarungen mit einem Athleten und einem Part- Julian Rublack. Foto: BWBV ner (wie bei POMI beschrieben), männlich wie weiblich, die gegeneinander antreten. Auch hier findet eine Klassifizierung statt. Die jeweils stärks- ten Gruppen waren durch die Asiaten vertreten, namentlich Chinesen, Indonesier, Taiwaner und Malayen … Diese sind aufgrund von jahrelangem Training mit ihren Partnern bekannt, zu Trainern und Begleitpersonen bestehen Vertrauensverhält- nisse, und sie waren somit aufeinander eingespielt. Speziell bei uns in Deutschland wird es allerdings anders geregelt: bei den Spielen waren weder Trai- ner noch Partner*in Julian zuvor bekannt. Sie wurden ihm einfach nach Gutdünken zugeteilt. Und eigentlich steht doch nicht die Leistung im Vordergrund! Trotzdem will jeder gewinnen und jede Nation schickt ihre stärksten Spieler. Julien Rublack qualifizierte sich jeweils in der 2. stärksten Gruppe im Einzel und Doppel, in der Unified Spe- cial Disziplin mit seinem Partner in der stärksten Gruppe. Mit 2x Gold und 1x Silber war Julian der erfolgreichste deutsche Athlet bei dieser WM in Berlin. Von daher ist Julians Leistung mehr als be- achtenswert und unter diesen Umständen nicht hoch genug einzuschätzen! Julian war durchge- hend voll konzentriert, hat aus gesundheitlichen Gründen auf die Eröffnungsfeier im Olympiasta- dion verzichtet, auch auf das DISCO Event am Donnerstagabend, sowie auf die Abschlussfeier am Brandenburger Tor. Ganz auf die Badminton - spiele ausgerichtet, hat er seine Partner*in noch motiviert und strategisch unterstützt, sich aufge- wärmt, gedehnt, sich mental auf Bevorstehendes fokussiert. Er wusste jederzeit, wann und gegen wen die nächsten Spiele zu bestreiten waren, hat seine Konkurrenten vorher in Pausen analysiert. Bei der abschließenden Siegerehrung am Sonn- tag konnte er von den Anstrengungen loslassen und sich grenzenlos über seine Erfolge und die der anderen Athleten freuen. In den Spielen wur- de selbstverständlich Verlierer wie auch Gewinner freudig umarmt, es wurden gemeinsame Fotos gemacht und gegenseitig kleine mitgebrachte Geschenke von den Spielern überreicht, z.B. Schals, Mützen, div. Anstecknadeln etc. Insgesamt er- lebten wir ein großartiges Fest der Hoffnung, Zu- versicht, Freude und des friedlichen Miteinan- ders. Wir wünschen uns für die Zukunft weitere Möglichkeiten der sportlich-spielerischen Begeg- nung – jetzt mit neu hinzugewonnenen Freun- den aus aller Welt … Das Kime-Budosport-Team mit Djego-Lee Wabingga, Eric Grasmeier und Andrej Kistner (v.l.) auf Podiums-Platz eins. Foto: DKV / Brigitte Kraußer 36 SPORT in BW 08 | 2023

FAchVerBände Senioren em in Bologna: martina kolbenschlag wird europameisterin Mit einem großartigen Erfolg kehrte Martina Kol- benschlag (BC Royal Viernheim/USC) von den Se- nioren Europameisterschaften in Bologna zurück in die Metropolregion. Erstmals ausgetragen wur- den die „European Senior Bowler Championships“ (ESBC) 1992 im französischen La Rochelle mit 163 Startern. Bis heute wurden in der Turnier- geschichte sogar zwei Mal die Teilnehmerzahl von 1.000 überschritten, 2013 in München (Deutsch- land) und 2015 in Bologna (Italien). Jährlich fin- det dieses Highlight für die Senior*innen in den verschiedenen Altersklassen statt. Nachdem im Vorjahr Berlin der Austragungsort war ging es 2023 wieder nach Italien. Die deutsche Vertretung ging mit 15 Seniorinnen und 29 Senioren an den Start. Mit einer bemerkenswert konstanten Leistung (fast alle Durchgänge über 200 Pins) und einem be- achtlichen Spielschnitt von 210 Pins bewies Kol- benschlag schon im Einzel ihre Qualitäten und hol- te sich bei den Seniorinnen B den Europameister Titel vor Rona Gill und Sara Aviram Harlap (beide Israel). Im Mastersfinale kam es bei den Seniorin - nen B zu einem rein deutschen Endspiel in dem Kolbenschlag das „Gold Medal Match“ mit 211 zu 198 Pins gegen Elke Zietlow klar für sich ent- schied. Mit einem dritten Platz im All Event (Ge- samtwertung aus allen Disziplinen) vervollstän- digte sie ihre erfolgreiche EM Teilnahme und war als überragende Spielerin mit drei Medaillen auch beste deutsche Akteurin. ra gute Werbung für den luftsport Vom 29. Mai bis zum 10. Juni 2023 fanden auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen die Deutschen Segelflug-Juniorenmeisterschaften (DMJ) statt. Aus Sicht des Baden-Württembergischen Luft- fahrtverbandes (BWLV) lässt sich mit Stolz auf die Ergebnisse der Club- und Standardklasse blicken: Gerrit Neugebauer vom Aero-Club Esslingen ist Deutscher Juniorenmeister in der Clubklasse. In der Standardklasse wurde Jan Schulz von der Luftsportgruppe Isny Dritter und Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen Vierter. Beide sind damit für internationale Meisterschaften qualifiziert. Eric Schneider von der Flugsportgruppe Hammelburg (Bayern) siegte in der Standardklasse. Der Luftsportring Aalen hat sich als Ausrichter der Meisterschaft für größere Wettkämpfe empfohlen. Sportleiter Dr. Bernd Schmid ist mehr als zufrie- den mit dem Verlauf der Meisterschaft. „Wir hatten einen fairen Wettkampf mit einer harmonischen, guten Stimmung bei allen, die dabei waren. Und das Wetter in den zwei Wochen war traumhaft, wenngleich es natürlich anstrengend war!“ Insgesamt nur 80 Außenlandungen gab es wäh- rend der Zeit. 190.578 Kilometer, also fünf Mal um die Welt, absolvierten die Piloten als Gesamt- Flugstrecke – echter Leistungssport! Insgesamt wurden 710 Starts gemacht. Elf spannende Wertungstage wurden geflogen, es hätten auch zwölf Flugtage sein können – das Wetter hätte es problemlos hergegeben. Doch nach anstrengenden Flügen bei Hitze, Blauther- mik und teils kräftigem Wind, hatte die Sport- und Wettbewerbs Leitung ein Einsehen mit den jungen Piloten: Der Montag nach dem Bergfest wurde zum Erholen neutralisiert. Sicherheit geht vor, einen Pflichtruhetag sieht die Wettbewerbs- ordnung nicht mehr vor. Bemerkenswert ist, dass die Piloten des BWLV mit genau einem Viertel aller Teilnehmer das zahlmä- ßig größte Kontingent stellten. Zudem nahmen weitere Piloten aus Frankreich teil und trugen somit während der Meisterschaft zusätzlich an fliegeri- scher Qualität und internationalem Flair bei. Bereits zum 17. Mal in den vergangenen 35 Jahren fand eine große, nationale Segelflug-Meisterschaft auf dem Flugplatz in Elchingen statt (die 1. Segel - flug-DM war in Elchingen bereits 1980 ausgetra - gen worden). Der Luftsportring Aalen als gastge - bender Verein hat sich nun offiziell für die Aus- richtung der Junioren-Weltmeisterschaften 2026 beworben. Mit der nun absolvierten Deutschen Juniorenmeisterschaft hat er bewiesen, dass er als Verein ein exzellenter Ausrichter ist. Es waren sportlich bedeutende 14 Tage in den Pfingstferien 2023 auf dem Flugplatz Aalen-El- chingen, die DM wurde zu einem Fest des Luft- sports. Das sportliche Niveau war durchgehend sehr hoch – gerade in den vergangenen Jahren hat sich das Leistungsniveau der jungen Piloten enorm entwickelt. Aus den Teilnehmern dieses Jahres in Elchingen werden mit Sicherheit viele Top-Piloten der kommenden Jahre erwachsen. BWLV/LSR Aalen Beeindruckendes Teilnehmerfeld: Bei der Junioren-Segelflug-DM in Aalen waren insgesamt 72 Segel- flugzeuge am Start. Foto: BWLV/LSR Aalen drV-dJm: Viel edelmetall für Junior*innen der rudergesellschaft heidelberg Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften 2023 in Essen waren für die Rudergesellschaft Hei- delberg (RGH) die erfolgreichsten seit Jahr- zehnten. Zehn Finalteilnahmen und acht Me- daillen sowie mindestens eine Nominierung für die Teilnahme einer RGH-Ruderin an einem internationalen Wettkampf sind die ansehn- liche Bilanz. Cathrin Reimer (22) ging am Samstag, den 24. Juni, als erste Ruderin der RGH im Frauen-Einer der Leichtgewichte an den Start. Sie ruderte auf den vierten Platz. Am Nachmittag ging es für sie noch im leichten Doppelvierer ins Rennen, und diesmal gewann Cathrin die Bronzemedaille. Ein toller Abschluss für ihre U23-Karriere! Mit großen Medaillenhoffnungen ging es für Sofia Woelke und Anna Janson in den Riemenbooten der B-Junio- rinnen – in diesem Jahr die Jahrgänge 2007 und 2008 – auf die Strecke. Anna ging zunächst im gesteuerten, Sofia im ungesteuerten Vierer an den Start. Anna konnte mit ihren Partnerinnen Anne Fischer (Karlsruhe), Enni Keier (Stuttgart-Cann- statt), Marlena Knauf (Marbach) und Steuermann Mathis Knappenberger (Mannheim) einen Start- Ziel-Sieg hinlegen und darf sich nun Deutsche Meisterin nennen! Sofia Woelke lieferte sich mit ihren Partnerinnen Franka Müller (Mannheim), Charlotte Schünemann (Marbach) und Luzia Pilz (Karlsruhe) einen spannenden Finalkampf gegen das neu formierte Boot aus Regensburg und Mün- chen. Nach anfänglicher Führung mussten sie die Bayern nach vorne ziehen lassen, konnten aber die Konkurrenz aus Sachsen-Anhalt auf Abstand halten. Am Ende hatte Sofia die Silbermedaille um den Hals hängen, die Krönung für eine erfolg- reiche Saison. Doch die beiden sollten sich mit einem weiteren Sieg belohnen: Sie starteten zu- sammen im bislang ungeschlagenen Achter der Baden-Württemberger Auswahl aus Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart und Marbach. In diesem prestigeträchtigen Boot gaben Anna und Sofia nochmal alles. Das von RGH-Trainer Elia Nassar trainierte Projektboot Baden-Württembergs wurde seiner Favoritenrolle gerecht. „Ihr habt mit einer einer ganzen Achterlänge Abstand ge- wonnen! Herzlichen Glückwunsch an die neuen Deutschen Meisterinnen!“, lobte Nassar im An- schluss sein gesamtes Team. Ähnlich erfolgreich war die Regatta für B-Junior Carl Krause. Im 14 Boote starken Feld der gesteu- erten Riemenvierer konnte er sich mit seinen Ka- meraden aus Mannheim, Marbach und Nürtingen für das A-Finale qualifizieren. Im harten Kampf um jeden Zentimeter Vorsprung konnten sie die Boote aus Hamburg und Dortmund hinter sich lassen und einen starken vierten Platz erringen. Auch Carl ging nachmittags noch im Achter der Landesauswahl an den Start. In einem unglaub- lichen zwölf-Boote-Feld ging es nach einem Vor- laufsieg direkt ins Finale. Die Mannschaft aus Hei- delberg, Marbach, Mannheim, Rheinfelden, Brei - 38 SPORT in BW 08 | 2023

FAchVerBände – 2. Vorsitzender (1. Vizepräsident) Daniel Tosch (Schönau) – Landesschatzmeister Friedbert Grosskopf – Landesschriftführer Reinhard Zahn (Lobbach) – Landesjugendleiter Dominic Merz (Sinsheim) (Karlsruhe) – Rechnungsprüfer Rüdiger Kinsch – Ersatzrechnungsprüfer Heinz Geiger (Weingarten) (Wertheim) Joachim Edinger (Sinsheim) – Beirat der Kreisschützenmeister Dem Doppelhaushalt 2023 und 2024 stimmten die Delegierten einstimmig zu. Anträge lagen zu dieser Hauptversammlung keine vor. Und was den kommenden 2025 tagenden 68. Landesschützen - tag angeht, so wurde das Präsidium ermächtigt, einen geeigneten Tagungsort zu benennen. Last but not least erwartete vor Abschluss der Ta- gesordnung noch ein Highlight auf die Versam- melten, nämlich dies, dass das BSV-Präsidium den bisherigen Präsidenten Roland H. Wittmer – zu- sammen mit seiner Gattin – auf die Bühne bat, um ihn zum Ehren-Präsidenten des Badischen Sportschützenverbandes zu ernennen. Die Lauda - tio dazu hielt Vizepräsident des Deutschen Schüt- zenbundes Gerhard Furnier, während der 2. Vize - präsident des Badischen Sportschützenverbandes Manfred Riehl den Text der Ernennungsurkunde verlas. Dazu hatten sich alle im Saal Versammel- ten von ihren Plätzen erhoben und unterstrichen die Ernennungszeremonie mit anhaltendem Ap- plaus. Georg Mülbaier european Junior Open 2023 mit BW-Beteiligung Amelie Haworth (England) und David Bernet (Schweiz) gewinnen die European Junior Open 2023 in der Altersklasse U19. Damit haben beide die jeweiligen Setzposition 1 bestätigen können. Insgesamt nahmen über 300 Nachwuchstalente aus der ganzen Welt an diesem großen internatio- nalen Jugendturnier in der Kölner SportsFactory by ACR Sportcenter teil. Erfolgreichste Nationen mit jeweils zwei Altersklassensiegen waren Ägyp- ten und die USA. Dahinter konnten Nachwuchs- talente aus Ungarn, Belgien, England und der Schweiz die weiteren Titel in Köln holen. Bestes Ergebnis aus deutscher Sicht erzielte die amtierende Deutsche Jugend-Einzelmeisterin U17 Maya Weishar (TSC Heuchelhof) in der Alters- klasse U17 mit Silber. Das zweitbeste deutsche Resultat des Wochenendes erreichte Fabian Igel- brink (SC Hasbergen), aktueller Deutscher Jugend- Einzelmeister U19: Igelbrink belegte in der U19- Konkurrenz im Endklassement einen fünften Platz. Er gewann alle seine Matches bis auf das Viertel- finale, wo er gegen den späteren Turnierzweiten Lindner in drei Sätzen verlor. Youssef Elgammal (Squash Factory Saar Pfalz) konnte mit Rang acht Studio ihres Turmquartiers zur Verfügung. Einge- laden hatten der LkT BW und der LGW ausdrück- lich Trainer und Aktive der teilnehmenden Verei- ne, um diese in den Fokus zu rücken. Das wurde von den Vereinen gerne angenommen und so herrschte eine fröhliche und schwungvolle Stim- mung in den Räumen der Goldstadt-Sparkasse. Nach der Übergabe der Ehrungsurkunden sowie der symbolischen Schecks mit den Preisgeldern und den Siegerfotos nutzten alle gerne noch die Gelegenheit zum Austausch. Der LkT gratuliert allen Platzierten recht herzlich. Alle Starter der Trophyserie dürfen sich als Gewin- ner fühlen. Alexander Loesch, Lars Keller Das BW-Jugendteam. Foto: DSQV – Lennard Jessen eine weitere deutsche TOP 10 – Platzierung in die- ser Jungen-Altersklasse erreichen. Finn-Lennart Koch (TSC Heuchelhof) und Nils Herzberg (SI Stuttgart) erreichten am Ende je TOP 16 – Platzierungen. karnevalistischer tanzsport ehrt trophy-Sieger Der Landesverband für karnevalistischen Tanz- sport in Baden-Württemberg (LkT) ehrt Sieger seiner Trophy. In der Turnierserie 2022/2023 im karnevalisti- schen Tanzsport hatte der LkT Baden-Württem- berg in Kooperation mit dem Landesverband für Gardetanzsport (LGW) in Württemberg wieder eine Trophy-Wertung über sechs Turniere in den Gruppendisziplinen (Marsch und Schautanz) aus- geschrieben. 15 Vereine kamen in die Wertung. Drei erste Platzierungen sicherte sich die Tanz- sportabteilung des Elferrats der Sängervereini- gung Knielingen. Insgesamt konnten acht Vereine Treppchenplatzierungen erreichen, womit der Sinn der Serie erreicht wurde, neben Erfolg auch eine regelmäßige Wettbewerbsteilnahme zu ho- norieren. Am Mitte Mai fand dann in Stuttgart die Ehrung der Sieger statt. Die Sparkasse Pforzheim-Calw stellte als Hauptsponsorin der Trophy-Serie das erfolgreiche Premiere der „tauschzone“ Die Idee der „TauschZone“ hatte im Rahmen des Sparkassen Triathlon-Tags in Schopfheim am Sonntag, 2. Juli 2023 im Schwimmbad Schopfheim Premiere. Mit der TauschZone möchte der BWTV einen kleinen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Sportartikeln leis- ten. Die TauschZone ist ein Stand, an dem gebrauch- tes Triathlonequipment zu günstigen Preisen er- worben werden kann. Angenommen werden nur Sportsachen (Bekleidung, Equipment, möglichst mit Bezug zu den Triathlon-Disziplinen), die noch in einem brauchbaren Zustand sind. Die Sportsachen konnten auf zwei Wegen in der TauschZone verwertet werden: 1) Als Spende, deren Erlös der Abteilungs - jugend in Schopfheim zugute kam. 2) Zum „normalen“ Verkauf, wie auf einem Flohmarkt. Die Premiere der “TauschZone” in Schopfheim war ein voller Erfolg. Equipment für alle Diszip- linen und jedes Alter fand neue Besitzer und meh- rere hundert Euro konnten eingesammelt werden. Veranstalter, die auch eine TauschZone im Rah- men des eigenen Wettkampfs organisieren möch- ten, können sich sehr gerne beim BWTV melden – Konzept und Logo etc. werden sehr gerne zur Verfügung gestellt. Die Ehrung der Trophy-Sieger beim LkT Baden-Württemberg. Foto: Katharina Heilig 40 SPORT in BW 08 | 2023

FAchVerBände SPORT in BW – Das Ma ga zin des Sports in Ba den-Würt tem berg (Aus ga be BSB Nord) Ba den-Würt tem berg-Teil Her aus ge ber: Lan des sport ver band Ba den-Würt tem berg e.V. (LSV) Ulrich Derad (Haupt ge schäfts füh rer) Fritz-Wal ter-Weg 19, 70372 Stutt gart Te l. 0711 207049-850, Fax -878 www.lsvbw.de Red ak tion: Klaus-Eckhard Jost (ver antw. Red ak teur / v.i.S.d.P.) Te l. 0711 207049-853 k.jost@lsvbw.de Mar ke ting/An zei gen: Sport-Mar ke ting Ba den-Würt tem berg, Te l. 0711 28077-116, Fax -108 info@smbw-gmbh.de BSB-Teil Her aus ge ber: Ba di scher Sport bund Nord e.V. (BSB) Michael Titze (ver ant wort lich) Am Fä cher bad 5, 76131 Karls ru he Te l. 0721 1808-0, Fax -28 www.badischer-sportbund.de Red ak tion: Tim Geißler, Tel. 0721 1808-15 redaktion@badischer-sportbund.de An zei gen : Saskia Seidita, Te l. 0721 1808-25 s.seidita@badischer-sportbund.de Abonnements: Ricardo Vera, Te l. 0721 1808-16 r.vera@badischer-sportbund.de Re a li sa tion: Xdre am Wer be-Sup port GmbH, Karls ru he, Te l. 0721 933811-0 Druck: Druck haus Karls ru he · Druck + Ver lags ge sell schaft Süd west mbH Auf la ge der Aus ga be BSB Nord: 8.000 Ex - em pla re. Er schei nungs wei se mo nat lich. Jähr li cher Be zu gs preis 12,25 Eu ro. Für BSB- Ver ei ne ist der Be zu gs preis im Mit glieds - bei trag ent hal ten, und zwar für 1 bis 6 Ex - em plare, je nach Mitgliederzahl. Für die Bei trä ge der Sport krei se und Fach ver bän de sind in halt lich die je wei - li gen Sport krei se bzw. Fach ver bän de ver ant wort lich. Bei trä ge mit Au to ren - na men ge ben die Mei nung des je wei li - gen Ver fas sers wie der und ver tre ten nicht in je dem Fall die An sicht der Her aus ge - ber. Die mit Na men ge kenn zeich ne ten Bei trä ge so wie die Fo tos un ter lie gen dem Ur he ber recht. Nach druck ist nur mit Ge - neh mi gung des je wei li gen Her aus ge bers ge stat tet. Co py right der Sport pik to gram me: © DOSB/Sportdeutschland Redaktionsschluss für die September-Ausgabe: Sonntag, 20. August 2023 Erscheinungstermin: 31. August 2023 SPORT in BW 08 | 2023 5 6 7 5 - 8 6 8 1 N S S I 42

Seite an Seite f ür den Sport Unser Ziel ist es, dass Ihr Verein erfolgreich im Spiel bleibt. Ihr Versicherungsbüro beim Badischen Sportbund Nord e.V. unterstützt Sie dabei. r m i n - Wir beraten Sie gerne persönlich. e i n b a r u n g O n li n e - Te r e v am Telefon, per Videokonferenz, vor Ort im Versicherungsbüro. Mehr Infos auf www.ARAG-Sport.de Oder sprechen Sie uns einfach an! Ihr Versicherungsbüro beim Badischen Sportbund Nord e.V. ARAG Allgemeine Versicherungs-AG Telefon 0721 9579630 · vsbkarlsruhe@ARAG-Sport.de Thomas Rodenbüsch Büroleiter