nigen Kinder, die unter die Kategorie „Normal- gewicht“ fielen. Zuletzt demonstrierten weitere Ergebnisse wie essentiell es doch ist, dass Kinder außerschulisch sich zusätzlich in einem Sportver- ein bewegen, da sie hier in ihrer motorischen Ent- wicklung zusätzlich gefördert werden. In Bezug auf die Durchschnittsnoten ist sehr deutlich zu er - kennen, dass Kinder, die in einem Sportverein sind bessere Ergebnisse erzielten, als die Kinder, die in keinem Verein sind (siehe Balkendiagramm). Ab- schließend kann dadurch erklärt werden, dass die Kontrollgruppe insgesamt bei beiden Testungen tendenziell besser abschnitt, als die trainierte Klas- se. Prozentual betrachtet hatte die Kontrollgrup- pe dahingehend nachweislich mehr Sportvereins - mitgliedschaften aufzuweisen, wodurch der Ge- samtnotenschnitt angehoben wurde. Unser ge- meinsames Ziel ist es nun, Powerkids- als Bewe- gungsförderungsprogramm an mehreren Schulen durchzuführen. Dies ist nicht nur aus sportlicher Sicht für unsere Kinder sinnvoll, sondern ebenso um einen wertvollen Datensatz aufbauen zu kön- nen, damit aussagekräftige Ergebnisse zum mo- torischen Stand der Kinder in Heidelberg besser kommuniziert werden zu können. Dies ermöglicht vor allem Inter-/Individuelle Vergleiche der Test- ergebnisse zu ziehen. Schließlich arbeiten wir ste- tig an der Optimierung unseres Programmes, um eine höhere prozentuale Leistungsverbesserung erreichen zu können. Der Sportkreis Heidelberg unternahm vieles, um die Menschen in Bewegung zu halten – Gerhard Schäfer blickt zurück und voraus. Die Pandemie war auch für den Sportkreis Heidel- berg 2021 das bestimmende Thema. Sogar die Feier zum 75-jährigen Bestehen musste ver- schoben werden. Was der Sportkreis unter- nommen hat, um die Menschen trotzdem in Bewegung zu bringen, darüber sprach die RNZ mit Gerhard Schäfer. Der 74-jährige Oberstu- dienrat im Ruhestand führt den Sportkreis seit 26 Jahren mit Engagement und Umsicht und stellt sich im April zu Wiederwahl. Gerhard Schäfer, womit beschäftigt sich der Sport- kreis-Vorsitzende im zweiten Pandemie-Winter? Wir überlegen immer wieder neu – je nach den Entscheidungen und Maßnahmen der Politik – wie wir unsere Vereine dabei unterstützen können, da- mit sie ihre Mitglieder, vor allem Senioren und Kinder, in Bewegung bringen. Ich komme gerade von einem Anfängerschwimmkurs, den wir ge- meinsam mit dem Sportinstitut, den Stadtwer- ken, dem Sportamt und der Franziska-van-Alm- sick-Stiftung auf den Weg gebracht haben. Worum geht es dabei? Wegen Corona sind zahlreiche Schwimmkurse ausgefallen, wir müssen aufpassen, dass wir nicht zwei Jahrgänge Nichtschwimmer bekommen. Deshalb haben wir über die Weihnachtsferien Crashkurse für insgesamt 130 Kinder im Hasen- leiser-Bad ermöglicht. Die werden regelmäßig we- gen Corona getestet und üben jeden Tag in Klein- gruppen, hauptsächlich unter Anleitung von qualifizierten Schwimmtrainer. Die Stadtwerke haben eigens dafür das Bad geöffnet. Waren Sie mit den Corona-Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung einverstanden? Eine Vereinsvorsitzende hat eine interessante Zahl genannt: Bisher gab es 17 Verordnungen mit Ver- schärfungen oder Lockerungen. Die Vereine muss- SPORTKREISE „Die dritte Halbzeit hat leider gefehlt“ ten also 17 Mal neu reagieren, das war stets ein Riesen-Aufwand. Viele haben es geduldig ertragen, andere haben leider resigniert und gesagt, dann machen sie lieber nichts mehr, ehe sie etwas falsch machen. Die Vorgaben waren sicher berechtigt und die Vereine haben sich ja auch solidarisch ge- zeigt, aber oft kamen die Verordnungen ganz kurz- fristig und die Klubs mussten sie von heute auf morgen umsetzen. Wie hat sich Corona auf die Mitgliederzahlen der Vereine ausgewirkt? Gibt es Sportarten, die beson- ders betroffen sind? Im Schnitt gingen die Mitgliederzahlen um drei Prozent zurück. Das hing vor allem damit zusam- men, dass es einen natürlichen Schwund gab, et- wa durch Austritte, Wegzüge oder auch dass Mit- glieder verstorben sind. Aber weil weniger stattfand, gab es kaum Neueintritte. Das merkt man vor al- lem bei den Kindern bis sechs Jahren. Am meisten gelitten haben Vereine, die Kontaktsport bestrei- ten, etwa Judoka oder Ringer und leider sind auch manche Übungsleiter*innen ausgestiegen oder haben sich umorientiert. Das ist ein Problem, das auf uns zukommt, wenn der Sport wieder kom- plett laufen wird, dann fehlen die Trainer. Die muss man zurückholen oder neu finden. Es gab auch Aktionen des Sportkreises, die dabei mithalfen, dass der Sport weiterlaufen kann. Wir haben im Sportzentrum Süd zum Beispiel zwei Impftermine angeboten, zu denen fast 50 Leute, vor allem Jugendliche, kamen. Außerdem haben wir Teststationen eingerichtet und konnten auch den Vereinen mit Unterstützung des Sportamtes und des Oberbürgermeisters Tests zur Verfügung stellen. Was haben Sie den Vereinen in der Pandemie gera - ten, welche Hilfestellungen gab es? Wir haben auf die finanziellen Unterstützung durch den BSB und die Stadt verwiesen und Unterstüt- zung angeboten, wenn es z.B. darum ging, Sport von der Halle nach draußen zu verlegen. Viele Ver- eine hatten dazu kreative Ideen. Das hat man bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ gesehen. Dort wurden in diesem Jahr vor allem Vereine ausgezeichnet, die es trotz Pandemie geschafft haben, ihre Mitglieder in Bewegung zu bringen. Hauptsächlich mit Online-Angeboten. Das war ne- benbei bemerkt mal ein positiver Nebeneffekt der Pandemie: Die Klubs wissen jetzt, wie „Online“ geht. Aber das ersetzt natürlich nicht die persön- lichen Kontakte. Die „dritte Halbzeit“ hat leider gefehlt. Auch dazu gab’s Unterstützung … Der Sportkreis hat sogenannte „Tandems“ auf- gestellt. Wenn sich beispielweise ältere Menschen nicht trauten, allein Spaziergänge zu unternehmen, haben wir FSJl-er oder gleichgesinnte Ältere ver- mittelt. So gab’s Bewegung und soziale Kontakte an der frischen Luft. 2021 wurde der Sportkreis 75 Jahre alt. Auch das Jubiläum fiel der Pandemie zum Opfer. Es soll aber nachgeholt werden. Mit einem Fest- abend im Laufe des Jahres, wenn Corona es zu- lässt und mit einem „Schaufenster des Sports“, vermutlich am ersten Juli-Wochenende auf der Neckarwiese. Wir hätten gerne auch den SNP- BSB-Vizepräsident Gerhard Schäfer. Foto: Sportkreis Heidelberg Dome gemeinsam mit vielen Vereinen eingeweiht, auch das soll nachgeholt werden, vielleicht am 20. März, wenn dort das „Bürgerfest“ der Stadt geplant ist. Wir sind froh, dass es den SNP-Dome – auch durch den Einsatz der Mitglieder im „Bünd- nis für Sport“ – gibt, weil dort neben den Großver - anstaltungen an 260 Tagen im Jahr Schul- und Vereinssport stattfinden kann. Auch in der Patrick Henry-Village werden Sportflächen geschaffen. Die alte Halle der Middle School wird mittlerweile als „Freilufthalle“ von 8 Vereinen mit 26 Angebo - ten genutzt. Und die Freiflächen werden im Früh- jahr so hergestellt, damit dort zwar kein Wett- kampf-, aber doch Breitensport stattfinden kann. In PHV werden die ersten Häuser saniert, da ist es gut, dass Sportflächen in der Nähe sind. Unser Vorschlag ist, in Zusammenarbeit mit dem Sport- institut einen Trägerverein zu installieren, damit sich dort ein eigenständiger Mehrsparten-Verein daraus entwickeln kann. Dabei soll aber auch der informelle Sport mit eingeplant werden. Blicken Sie mal auf 2022 voraus. Eine gute Nachricht vornweg: So wie es aussieht, wird sich an den Sportflächen im Neuenheimer Feld nichts ändern. Es gab Befürchtungen, dass Sportflächen anderweitig genutzt werden könn- ten, das hätte man nur schwer kompensieren kön- nen und wir möchten im neuen Jahr eine „Beach- halle“ im Hospital-Gelände in Rohrbach, einer ehemaligen US-Liegenschaft, auf den Weg brin- gen. Das ist eine alte Halle, wenn man die sanieren wollte, müsste man zig Millionen Euro in die Hand nehmen. Unser Vorschlag ist, lediglich Du- schen und Umkleidekabinen im Baukastensystem einzurichten, die Halle sonst aber so zu lassen und den Boden mit Sand zu befüllen, um dort Beach-Sportarten betreiben zu können. Damit würde eine weitere Sportfläche in Heidelberg entstehen. Mit großer Wahrscheinlichkeit können wir im neuen Jahr schon den Spatenstich setzen. Der nächste Sportkreistag findet am 30. April 2022 in Bammental statt. Sie treten wieder an? Ja, ich fühle mich fit und unser Vorstandsteam hat eine hohe Kompetenz. Es wird kleine personelle Ergänzungen geben, so dass wir mit großem Ta- tendrang an die Aufgaben für die kommenden drei Jahre gehen können, auch weil wir mit dem Badischen Sportbund, der Stadt Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis auf verlässliche Partner setzen können, die dem Vereinssport sehr wohl- gesonnen sind. Claus Weber, Rhein-Neckar-Zeitung SPORT in BW 02 | 2022 27