BUCHEN | MOSBACH www.sportkreis-buchen.de | www.sportkreis-mosbach.de SPORTKREISE Wann rufe ich die 112? Wann reicht eine helfende Hand? Online-Informationsveranstaltung zum Thema Sportverletzungen Im Rahmen der Kooperation der Neckar-Oden- wald-Kliniken mit den Sportkreisen Mosbach und Buchen referierte Dr. med. Benjamin Helmert über Sportverletzungen. Er trat damit eine würdige Nachfolge von Dr. Seeböck-Göbel an, der zusam - men mit dem Badischen Sportbund Nord diese Fortbildungsreihe ins Leben gerufen hatte. Weit über 50 Teilnehmende lauschten dem Vortrag mehr als eine Stunde, dem sich noch eine Frage- und Antwort-Runde anschloss. „Von der Schürfwunde bis zum Herz-Kreislauf- Stillstand reichen die 1,5 Mio. Sportunfälle pro Jahr, die ca. 20% aller Unfälle in Deutschland darstellen“, so Dr. Helmert. Allerdings seien es überwiegend leichtere Verletzungen. Für alles, was passieren kann, gibt es ein paar wenige wich- tige Hilfestellungen, häufig gilt hier einfach PECH (Abkürzung für Pause – Eis – Compression – Hoch- lagern). Verletzte nicht alleine lassen, auch Händ- chen halten, sie ansprechen, ihnen zuhören, sie abschirmen gehören als Grundlage jeder Ersten Hilfe dazu. Mit manchem Mythos wolle er ins Gericht gehen, begann er das erste Fast-Verbot: Eisspray sei vor allem im Kinder- und Jugendbe- reich quasi „verboten“, da bei falscher Anwen- dung und direkt auf die Haut auch Erfrierungen drohen. Eher zu empfehlen sind coolpacks – für alle Fälle. Denn Kälte vermindert Schwellungen und Schmerzen. Vom Seitenstechen, dessen Ursachen bis heute nicht klar sind, die weh tun, aber wieder ver- schwinden, über Muskelzerrungen, die auch eine längere Schonung erfordern, bis zum Faserriss, der mehrere Wochen zur Heilung braucht und danach erst eine langsame Belastungssteigerung erlaubt, wurde auch der Muskelkrampf themati- siert. Viel Mineralwasser, eine Pause, Muskeldeh- nungen und leichtes Laufen – eine simple aber effektive Therapie. Und wenn der Ball oder der „Mann“ auf einen trifft und es zu Prellungen kommt, gilt ebenfalls, eine längere Pause machen, genau hinschauen, hinhören, wie es der betroffenen Person geht und diese zu beobachten – nicht nur für den Moment. Weiterspielen würde Dr. Helmert, der selbst eine E-Jugend trainiert, dann in der Regel verbieten. „Langwierige Heilverläufe oder Spätfolgen könne so häufig vermieden werden!“ Was tun, wenn es blutet? Einige Tipps, die in den meisten Fällen helfen. Auftretende Blasen, weil die neuen Schuhe nicht richtig eingelaufen sind, nicht öffnen, damit keine Keime eindringen können. Nasenbluten sieht schlimm aus, es hilft hier aber immer noch das kühle Tuch im Nacken, die Na- senflügel zusammenzudrücken und den Kopf nach vorne senken zu lassen. Und eine Zahnbox für mögliche Zahnunfälle gehöre in jeden Erste-Hilfe- Kasten auf dem Sportplatz. Von Schürf- über Biss- wunden reichte der Vortrag, ebenso sprach er bedrohliche Wunden und schwere Verletzungen an. Ein wichtiges Hilfsmittel sei auch eine bieg- bare Schiene (sam splint) zur Ruhigstellung. Eine Schmerztablette zu schlucken ist selbstverständ- lich nicht verpöhnt – unnötig leiden müsse nie- mand. Gehirnerschütterungen – in diesem Zusam - menhang wurde auch das Thema Kopfbälle in der Teilnehmerrunde diskutiert, die er selbst in der Jugend nicht trainieren lasse, weil durch noch un- zureichende Technik und körperliche Vorausset- zungen Schäden an Gehirn und auch der Hals- Bei einer Verletzung wird oft Eisspray aufgetragen. Bei Kindern und Jugendlichen wird dies nicht empfohlen. Foto: Pixabay wirbelsäule drohen können – erfordern eine län- gere Beobachtung – auch die Nacht und den Tag danach. Und wenn es zu Herzrhythmusstörungen kommt, auch durch Sport nach nicht auskurierten grip- palen Infekten, gilt: jede Minute zählt und daher umgehend: Herzdruckmassage auf harter Unter- lage, die 112 wählen und wie auch in den übrigen Fällen die W’s aus dem FF kennen: „wer, wo, was und warten auf Rückfragen“, den Ort des nächs- ten Defibrillators kennen, den Weg zum Sportplatz gut beschreiben können, sich Sponsoren suchen, die einen Defi für den Verein sponsern, die eigene Notfallausrüstung überprüfen und auf den neues - ten Stand bringen. Sind wärmende Decken dabei, wunddesinfizierende Mittel, Verbandsmaterial, Coolpacks, eine Zahnbox und ggf. handelsübliche Schmerzmittel. Und, so ergänzte ein Teilnehmer des DRK: „Das Auffrischen des Erste-Hilfe-Kurses nützt immer“. Mit einem herzlichen Dank seitens der Sportkreise bedankten sich Dr. Dorothee Schlegel und Man- fred Jehle bei Herrn Dr. Helmert und freuen sich auf ein Wiedersehen bei der nächsten Fortbildung, auf dem Sportplatz und hoffentlich nicht in der Klinik. Für alle Fälle sei er da, auch als Ansprech- partner in den Neckar-Odenwald-Kliniken, bedank- te sich Dr. Helmert für die große Resonanz aus dem ganzen Landkreis. Dr. Benjamin Helmert MANNHEIM www.sportkreis-ma.de Herzlichen Glückwunsch Volker Jacob zum 75. Geburtstag Seit 2005 ist Volker Jacob der erste Vorsitzende der über 6.000 Mitglieder starken TSG 1862 Weinheim. Und noch weitaus länger engagiert er sich für „sein Baby“, wie er die TSG selbst fast liebevoll nennt. Seinen 75. Geburtstag hatte der Jubilar im Som- mer gemeinsam mit seiner Familie verbracht. Dies war Volker Jacob wichtig, denn die Familie steht ihm am nächsten und sie ist der Ort, an dem er Kraft tankt und Ruhe findet. Da viele Vereinsmit- glieder und andere in Sport, Gesellschaft und Po- litik Engagierte dem Jubilar aber auch gerne per- sönlich gratulieren wollten, hatte die TSG am Samstag, den 25.09. in die Räume und den Innen- hof des Privatgymnasiums Weinheim eingeladen. Als Macher, als Könner und als Ge- schenk bezeichnete Landrat Stefan Dallinger den Jubilar in seinem Gruß- wort. BSB-Ehrenpräsident Heinz Ja- nalik nannte ihn gar einen Fixstern und beide übertrieben mit ihren Aus- sagen keineswegs. Beständigkeit, Er- fahrung, Souveränität, Kompetenz, Begeisterungsfähigkeit sind nur we- nige der Eigenschaften, die Volker Ja- cob ausmachen – und genau solche Menschen, die gestalten, die sich einbringen, braucht der Sport, braucht die Gesellschaft. Daher war es auch Sabine Hamann, der Vorsitzenden des Sportkrei- ses Mannheim, zu dem die TSG Weinheim ge- Von links: Landrat Stefan Dallinger, TSG-Präsident Dr. Hans- Jochen Hüchting, Karin Jacon, Volker Jacob, BSB-Ehrenpräsident Heinz Janalik, OB Manuel Just. Foto: Sportkreis Mannheim hört, selbstverständlich, der Einladung zu folgen und Volker Jacob die besten Glückwünsche per- sönlich zu überbringen, verbunden mit dem Dank für sein übergroßes Engagement für den Breiten- sport der Region! SPORT in BW 11| 2021 47